"Abgesehen von Nachrichten, Politmagazinen und Dokumentarfilmen, die ich eben auch auf Arte, Phönix, N24 u.ä. sehen kann, ist das ÖR - Programm unglaublich einseitig, schablonenhaft, innovationslos und stinklangweilig!"

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Arte und Phoenix sind öffentlich-rechtliche Sender. ;-)





Und zum Thema an sich: Sollte es eines Tages tatsächlich kein öffentlich-rechtlichen Rundfunk mehr geben, sehe ich auch die Demokratie zumindest gefährdet.

Auch wenn man vieles bei den Ö.-R. bemängeln kann, so sind sie doch ein Garant für unabhängige Berichterstattung, seriöse Wissensmagazine, Dokus und für Austrahlung von Filmen, die man im privaten Fernsehen nie oder ganz selten zeigen würde.

Es gibt zwar auch keine öffentlich-rechtlichen Zeitungen, aber man sollte doch mal die Anzahl der verschiedenen Zeitungs-Verlage mit der der privaten Sender, von denen auch noch viele zu Konzernen zusammengeschlossen sind, vergleichen.

Während bei den Zeitungsverlagen der Fall des Polypols (=viele Anbieter) gegeben ist, findet man bei den privaten Fernsehsendern ein Oligopol (=wenige Anbieter) vor. Bei Wegfall der Ö.R. wäre es also für die Privaten ganz leicht, die Zuschauerbevölkerung im Interesse der Fernseh-Konzerne zu beeinflussen. Und dann könnten wir viel häufiger als schon heute auf arbeitgeberfreundliche Berichterstattungen stoßen.

Und bevor jetzt der Einwand kommt, daß die Ö.R. früher eine Monopolstellung hatten, die ja noch schlimmer als ein Oligopol ist: die Ö.R. haben einen staatlichen Auftrag und sind somit unabhängig von Interessen irgendwelcher Großkonzerne (von den unschönen Product-Placement-Skandalen der letzten Zeit mal abgesehen, aber dies ist ja auch ein Verstoß und wird geahndet.)

Ich bin jedoch auch nicht für die Abschaffung des privaten Fernsehens. Was Serien und neuere Filme betrifft, haben sie ggü. den Ö-R. einen Vorteil. Wie die ARD damals Serien wie Magnum, Miami Vice, Dallas, etc. pp. verstümmelt hat, ist tatsächlich eine Sauerei. Andererseits müßte man die Frage stellen, ob Verstümmelung wirklich eine zwingende Konsequenz des Ö.-R. Fernsehens ist. Heutzutage könnte man den Zuschauern aufgrund des Internets nichts mehr vormachen, glaube ich zumindest. Damals wußten die Zuschauer eben nicht, daß und wie ihre Serien zerschnibbelt wurden und konnten somit auch keinen Druck ausüben.

Aber auch die vereinzelte Magazine, wie die SpiegelTV-Formate sind sehenswert. Könnte man aber auch meiner Meinung nach problemlos im Ö.R. ausstrahlen.

Also, käme eine fiktve Fee zu mir und würde mir die Entscheidung aufbürden, mich entweder für die Erhalt des privaten oder ö.-r. Fernsehens zu entscheiden, würde ich mich ganz klar für die Ö.-R. entscheiden. Auch wenn das bedeutet, daß einige Geizhälse, die angeblich nie ARD,ZDF und Co sehen (wer soll das eigentlich glauben und falls es stimmen sollte, tun sie mir leid*gg*) weiterhin GEZ-Gebühren zahlen müssen.