Jackie78 schrieb:
>
> Nur mal ein willkürliches Beispiel zur Arbeitsweise beider
> Theorien: die Kreationisten sagen, die Erde sei wenige
> tausend Jahre alt (ca. 14000). Warum? Tja, das ergibt sich
> doch aus der Bibel, warum sollte man daran zweifeln?
>
Man muß nicht daran zweifeln, man muß nur genau interpretieren und darf nicht (wie bei vielen Dingen üblich) sich die Rosinen herauspicken.
Ich würde z.B. nie behaupten die Erde wäre nur 14 000 Jahre alt. Das sagt mir bereits mein "bescheidenes" Schulwissen und das, was mir mein perönlicher Wissensdurst im Laufe meines Lebens an Erkenntnissen gebracht hat. Schlage ich aber die Bibel auf, gibt es ziemlich am Anfang eine Passage, wo aufgezählt wurde, wer wen zeugte usw. und daß der und der 900 Jahre, eine anderer 1000 Jahre alt wurde. Das zeigt mir natürlich, daß die Menschen in der Zeit, als das Alte Testament niedergeschrieben wurde, kein Verhältnis oder ein anderes wie wir zur Zeit hatten. Kein Mensch wird älter als 100 Jahre, das zeigt also schon, daß man gerade vieles in der Schöpfungsgeschichte symbolisch nehmen muß.

> Die Evolutionstheoretiker haben eine Methode, genannt "C14",
> die aufgrund des radioaktiven Abbaus eines
> Kohelnstoffisotops und dessen bekannter Halbwertszeit in den
> Fossilienfunden eine relativ genaue Datierung der Funde
> ermöglicht, und daher eben eine wesentlich größere Zeitspanne
> annimmt.



> Merkst du was? Beides kann man nicht beweisen, aber man kann
> einmal versuchen, eine rationale Methode zu finden, oder
> blind irgendwelchen alten Schriften vertrauen. Ich für meinen
> Teil habe mich entschieden, und ich muß ehrlich sagen, mir
> ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass Kinder die Alternative
> als "gleichberechtigte Möglichkeit" in der Schule lernen
> sollen. Dabei darf die Schöpfungsgeschichte im Unterricht
> durchaus erwähnt werden, wurde sie bei uns im Bio-LK im
> Rahmen der Evolution auch, aber mit entsprechend kritischer
> Würdigung (ebenso Darwin, auch hier gibt es durchaus Punkte,
> die man aus wissenschaftlicher Sicht kritisieren kann).
> Übrigens, mein Lehrer unterrichtete seinerzeit sowohl
> Biologie als auch evangelische Religion.
>
> Das Gefährliche dabei ist also in meinen Augen, dass man das
> ganze dennoch als gleichwertige Theorie auf Augenhöhe mit der
> Evolutionstheorie verkaufen will.

Wer tut das? Normal gebildete und geistig gesunde Christen bestimmt nicht.
Ich muß auch zugeben, daß ich nicht so recht weiß, was Kreationisten sein sollen. Meinst Du damit Menschen, die die Entwicklung der Erde und all ihrer lebenden und pflanzlichen Bewohner streng nach dem Wortlaut der Bibel deuten?
In dem Punkt sind wir uns einig: Diese Theorie ist allerdings lächerlich und gefährlich. Allerdings selten bei uns sondern eher bei den Amerikanern vorhanden.