Nachdem die Lindenstraße nach der Ernesto-Maria-Affäre ein bisschen ideenlos vor sich hingedümpelt war nimmt die Geschichte jetzt wieder ordentlich Fahrt auf. Allerdings ist man nun drauf und dran zu viele Schicksalseinschläge in kürzester Abfolge zu inszenieren - erst verschwindet Orkan im Knast, dann wird der urplötzlich in die Serie geschleuste Fips zum Misshandlungsopfer unter umgekehrten Vorzeichen und zu guter Letzt wird das Akropolis, immerhin jahrzehntelang die gute Stube der LiStra, zur tödlichen Bakterienschleuder. Der Wirt Vasily, eine langjährige Stütze des sonntäglichen Mietskasernenspektakels, wird quasi über Nacht zur Persona non grata und zum Urheber einer menschlichen Tragödie immensen Ausmaßes - egal ob er den Salat eigenhändig mariniert hat oder nicht.

Noch bevor Alex und Josi unter der Haube sind verabschiedet sich die Ehefrau und Mutter in spe aprupt aus der Serie und noch lange bevor die Prügelgeschichte um Philipp ihr Erzählpotential voll ausgeschöpft hat, stirbt die Hauptprotagonistin dieses interessant eingefädelten Handlungsstrangs. Wird man je mehr über ihre Motive und seelischen Abgründe erfahren? Das geht alles holter di polter und lässt auf ein höchst unausgereiftes Skript und überforderte Autoren schließen, die keine langfristige Perspektive haben.