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Re: Augen geradeaus! - Wer hat hier gedient? ;-)
Rückblickend auf meine 15 monatige unfreiwillige Mitgliedschaft in der Institution “Bundeswehr“,
kann ich immer nur behaupten,ich hätte lieber den Wehrdienst mit der Waffe verweigern sollen ,als wie diesen Unsinn mit gemacht zu haben.Das soll jetzt nicht falsch auf gefasst werden,ich bin zwar grundsätzlich da von überzeugt das unsere Heimat mit allen ihren demokratischen Werten Traditionen,gegen territoriale Angriffe eines Aggressors verteidigt werden muss.Nur über kommt mich nach 36 Jahren immer noch ein Würg Reiz,wenn ich daran denken muss.Ich bin als Rekrut und auch als Wehrpflichtiger in Munsterlager/Niedersachsen in ein und derselben Kaserne stationiert gewesen,und wurde obwohl ich zu dem Zeitpunkt noch keinen Führerschein besaß,innerhalb der der ersten 6 Wochen Grundausbildung,mit 9 anderen Kameraden als zukünftiger Kraftfahrer zu einer Artillerieeinheit abkommandiert. Auf die Frage des Hauptmanns dem wir dann im Halbkreis gegen überstanden,“wer denn schon einen Führerschein besäße“gingen 6 Arme in die Höhe,und 4 blieben unten.Mit anderen Worten,ein Kamerad musste in der Waffenkammer seinen Dienst verrichten,einer in die Schirrmeisterei,einer zum Küchenpersonal,und ich hatte dann den Haupttreffer schlechthin,und zwar als “Hallenwart“ in “Sporthalle A“.Werde ich mein Leben lang nicht vergessen.Neee war schön,so den ganzen Tag Mutterseelen alleine in Uniform und Turnschuhen in einem Raum zu sitzen,das 2 hohe vergitterte Fenster hatte, einen Tisch ein uraltes Bakelit Telefon einen Spind und diverse Sportgeräte.Alle 3 Tage kam dann mal eine Einheit um sportlich sich zu betätigen,und das war es dann auch schon. Anstatt dieser Hauptmann uns zu unserer Ausbildungseinheit zurück schickt,weil doch auch tatsächlich bei der Bundeswehr Fehler passieren,nein ,ich habe dann 11 Monate dem Steuerzahler da mit gedient 4 Stunden hin und 4 Stunden zurück zu reisen,um in besagter Halle meinen Wehrdienst zu leisten.Das verrückte an der Sache ist aber die,das gegen über meines Elternhauses,in dem ich ja noch gewohnt habe ,eine große Sporthalle/platz ist,wo ich mich auch in Uniform hätte hinsetzen können,denn eine Kaserne gibt es auch in meiner Heimatstadt.Erst ein langer Brief an den damaligen Wehrbeauftragten des deutschen Bundestages,hat mir dann da zu verholfen meine restlichen Monate in einer Flugabwehr Gruppe zu beenden,indem ich "da erst" wegen mangelnder Planstelle zum Gefreiten befördert worden bin,und natürlich 50 D-Mark mehr im ohnehin schon knappen Portmonnaie hatte.Auf jeden Fall hatte dieser Brief anscheinend einen gewissen Eindruck bei den ,wie ich später erfahren habe “Strafversetzten“ Vorgesetzten hinterlassen,so das ich an dieses Kapitel in meinem Leben lieber an die denke,mit denen ich am dortigen Ort gedient habe ,und viel Spaß hatte,und die Personen für immer aus meinem Gedächtnis streichen möchte,die auf gut deutsch charakterlich das allerletzte waren! Noch etwas zum aktuellen Thema “Rechtsradikalismus in der Bundeswehr“.Ich kann mich nicht daran erinnern,zu diesem Zeitpunkt meines Wehrdienstes etwas da von in der Truppe mit bekommen zu haben.Spätestens nach dem befohlenen gemeinsamen Besuch der Kz-Gedenkstätte Bergen-Belsen waren wir so erschüttert und ergriffen von der Tatsache,das in der Heide bei Belsen die Bevölkerung einer Kleinstadt von den Nazis ermordet worden ist,so das man diesen Verbrechern den Tod gewünscht hätte,als diese Ideologie und deren Anhänger zu feiern. Ich weiß aber das in den Zeitungen in dieser Zeit Skandale an die Öffentlichkeit gelangten,die von einem gewissen “Antisemitismus“in der Truppe berichteten.So soll bei einem Truppen Abend in einer Kaserne Zettel mit dem Wort "Jude" darauf geschrieben worden sein,und diese dann verbrannt worden sein,so wie das Singen von sogenannten Kampfliedern aus jener Zeit. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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