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Re: Auf der Strasse- Film mit Christiane Hörbiger
Fernsehempfänger schrieb:
------------------------------------------------------- > Ich denke, bezogen auf diesen Frauentyp fand ich > den Film schon realistisch, wobei der Konflikt mit > der Tochter etwas konstruiert wirkte. Frauen haben > früher oft alle finanziellen Entscheidungen ihrem > Partner überlassen, umgedreht gibt es das auch > und ich habe auch heutzutage "Paare" erlebt, bei > denen einer dem anderen verbietet beispielsweise > etwas zu kaufen, als handele sich es um ein > unmündiges Kind und das in der Öffentlichkeit. Das kenne ich auch - bei meinem Bruder. Seine Frau lässt ihn auch bei seinen eigenen finanziellen Belangen nicht mitreden, die war auch bei Notar dabei als wir beide den Nachlass der Eltern unter uns aufteilten und hat immer mit rein geredet, und mein Bruder hatte nichts zu sagen. Ich hab ihn gewarnt ihr da mehr auf die Finger zu gucken und ihr da nicht zu viel zu überlassen, aber ihm ist halt auch der Familienfrieden wichtiger, er ist eher harmoniebedürftig und sie streitsüchtig, da ist es zu 99% er der den Kürzeren zieht. Und er leidet auch unter Depressionen, wahrscheinlich bedingt durch einen schweren Unfall in der Jugend - wenn seine Frau jetzt sterben würde würden ihn die Depressionen und das nicht-gewohnt sein Entscheidungen zu treffen sicher auch lähmen irgendwas zu tun. Ich hab den Film nicht gesehen, und kann nicht beurteilen wie glaubwürdig er ist. Aber ich kenne Depressionen. Die lähmen einen innerlich und schon das Aufstehen am Morgen wird zu einer fast unüberwindbaren Hürde und schon der normale Alltag wächst einem über den Kopf. Wenn dann noch etwas Schwieriges dazu kommt lähmt das eher noch mehr - es sei denn man verdrängt es. Und die Umgebung reagiert oft mit Unverständnis, was einen auch nicht wirklich motiviert sich an die zu wenden. Wenn einer nicht aufstehen kann wegen einer Querschnittslähmung oder eines gebrochenen Beins hat jeder Verständnis, aber wenn man wegen einer Depression nicht aufstehen/handeln kann ist man faul und "soll sich doch endlich mal zusammen reißen"... Und auf nen Termin beim Psychotherapeuten - falls man das überhaupt noch fertig bringt da anzurufen oder überhaupt weiß dass man eine Depression hat - wartet man Monate bis Jahre. Wenn die Frau in dem Film in so eine depressive Schockstarre verfallen ist kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sie auf der Straße geendet ist. Aber wie gesagt, den Film hab ich (noch) nicht gesehen und ich weiß auch nicht was da noch so war. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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