Pete Morgan schrieb:
>
> Da liegt aber der Denkfehler. Klar müssten
> Literaturwissenschaftler ein Romanheft oder
> Spannungsliteratur als banal und anrüchig sehen. Doch man
> darf nicht vergessen, dass die Spannungsliteratur so alt ist
> wie die "hochgeistige" Literatur. Sie diente dazu, um Kinder
> und Jugendliche in abenteuerliche Welten zu entführen (Karl
> May & Co.) und Erwachsenen auf relativ wenig Seiten und mit
> relativ einfacher Sprache spannende Unterhaltung zu bieten.
>
> Somit wäre jeder Krimi der Weltliteratur anrüchig und banal,
> und jeder Westernroman ebenfalls. Ebenso wie Abenteuerromane,
> zu denen ja auch Moby Dick oder die Lederstrumpf-Erzählungen
> gehören, die ja Weltliteratur sind, im Grunde genommen aber
> nichts anders als Spannungsliteratur.


Also nein. Natürlich gliedert sich auch die "schöngeistige Literatur" in verschiedene Genres auf. Es sind ja nicht alle davon nur "Beziehungsdinger" wie Anna Karenina. Spannung gehört sicherlich genauso dazu wie Abenteuer. Krimis sind weder per se "schöngeistig" oder "banal". Es kommt eben darauf an, was damit transportiert wird. Und "Moby Dick" wäre sicher banaler, wenns wirklich nur um Fischfang ginge. Geht es aber eben nicht. Es ist also immer von einer gewissen Metaebene abhängig, wie einzelne Werke zu beurteilen sind. So wie auch bei Comics. "Asterix" ist nicht "Sin City". usw.