|
Re: Narnia, oder: Wie Scheiße vergoldet wurde
Irgendwie bekomme ich den Eindruck, dass du einige meiner Erleuterungen weiter oben nicht gelesen hast. Es ging mir nicht um Action (ich schätze auch Filme sehr langsamer Gangart - Beispiel: Miss Daisy und ihr Chauffeur), sondern um Emotion. Action gab es durchaus genug (vielleicht sogar etwas zu viel - natürlich nicht im Maßstab zu Lethal Weapon oder dergleichen, aber das sind ja Filme völlig anderen Typs), nur verstanden mich weder die ruhigen noch die hektischen Szenen in ihren Bann zu ziehen - und glaub mir: Ich habe es wirklich versucht - schließlich bezahle ich kein Geld, setze mich in ein Kino und nehme mir dabei vor, mich jetzt mal vorn herein zu langweilen. Und: Wer behauptet, Narnia wolle nicht der Hdr sein, der hat offenbar nicht richtig zugeschaut. Kaum ein anderer Film hat bisher mehr von dem Epos abgekupfert. Etwas weniger Hdr in Narnia hätte den Film vielleicht sogar besser gemacht. Gerade das Zusammenspiel von 'Epos für Erwachsene' und Kindermotiven, läßt letztere als teilweise völlig hahnebüchenen Unsinn erscheinen. Wenn ich einen Film mit epischer Breite drehe, dann sollten Faune auch den Charakter haben, den sie per Definition haben sollten (Anhänger von Wein, Weib und Gesang), der Weihnachtsmann sollte nicht Galadrielgleich Wunderwaffen, sondern Spielzeug verteilen UND der Bösewicht MUSS wirklich Charakter haben. Drehe ich jedoch einen Kinderfilm, dann darf der Schurke nicht allzu dreidimensional und somit furchteinflößend sein und Welten und Wesen dürfen durchaus mal auf den Kopf gestellt werden (allein schon, weil das junge Publikum es ohnehin nicht merkt). Im Falle "Narnia" konnte man sich aber offenbar nicht entscheiden - hat einen Drahseilakt gewagt und ist - zumindest in meinen Augen - abgestürzt. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|