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Re: "die glorreichen sieben"
Die neuverfilmung dürfte sicherlich dem politisch korrekten (?) Anspruch Hollywoods geschuldet sein, Heldenrollen mit farbigen darstellern zu besetzen. Für mich passt das in einen Western eigentlich nicht - jedenfalls nicht in einen richtig guten klassischen Western und dessen Remake. Hier werden wir der politischen Korrektheit gleich mehrfach gerecht - die Auftraggeberin ist eine emanzipierte, couragierte Frau (nicht mehr das Heimchen am Herd), und bei den sieben Rettern gibt es einen Farbigen, einen Asiaten, einen Indianer.
Aber insgesamt ist die geschichte nicht neu, denn egal ob jetzt drei, vier, fünf oder sieben Helferlein einer bedrängten Gruppe Bedrängter zu Hilfe eilen - das ist nebensache. Es ist das WIE das Problem gelöst wird, welche Waffen zum Einsatz kommen und WER die Gegenspieler sind. Und in diesem Fall ist es eine von Bösewichtern unterdrückte Stadt im Westen, kein mexikanisches Dorf, das unter mexikanischen bandidos leidet. Und schon haben wir eine Situation, die so klischeehaft, wenn auch nicht ohne Reiz und Spannung, für den Western ist - genug Potenzial für Action, Geballer, Bleigewitter, Kampf Mann gegen Mann. Von daher unterscheidet sich der mit modernen Mitteln und Effekten (die viel der Atmosphäre nehmen) gedrehte Streifen kaum von den Klassikern. Was allerdings dann wiederum deplatziert wirkt und unglücklich gewählt ist, bleibt der Titel. Die Assoziation mit dem legendären Klassiker ist im prinzip eine Frechheit, denn der Trailer verspricht, dass die Neuinzenierung und -besetzung auf keinen Fall die Qualität des Klassikers auch nur annähernd erreichen kann und wird. Somit wäre mir ein anderer Titel lieber gewesen, dann hätte man einfach einen neuen Western nach bekannten Klischees erwartet, aber ohne Bezug auf und zwangsläufigen Vergleich mit dem Klassiker. Was Ben Hur betrifft, so hat weder das Schwarzweiß-Original noch die Monumentalverfilmung mit Charlton Heston für mich den Reiz ausgeübt, den es hätte ausüben sollen. Das lag vielleicht daran, dass ich mich damals an "Sandalen"-Filmen schon irgendwie sattgesehen hatte - jedes ostern immer wieder die gleichen Filme, davor hercules & Co. Eine Neuverfilmung war überflüssig, aber da man ja alles, aber wirklich alles halbwegs Spektakuläre aus Klassikern durch modernste CGI-Technik noch rasanter und spektakulärer machen MUSS, war sie unausweichlich. Diese ewigen überflüssigen remakes, die kein mensch braucht, weil sie ausschließlich political correctness und dem Vorzeigemodell / Statussymbol CGI geschuldet sind, würden mich in keinem Fall zu einem teuren Kinobesuch und nur äußerst selten zu einem DVD-Kauf bewegen. Der Lonewolf Pete In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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