War noch jemand am 20.6. bei Lidl und hat Superman-Merchandising-Artikel gekauft?
Zum Kinostart hatten die dort einiges exklusiv im Angebot. Andere Superhelden mag ich zwar mehr, und normalerweise kauf ich so Zeugs ja nicht, aber zu 2 Supie-T-Shirts, einem Schlafanzug und Duschgel, zu insgesamt unter 20€, konnte ich dann doch nicht Nein sagen. Und diese Sachen scheinen sich auch sehr gut verkauft zu haben, am nächsten Tag war das meiste schon weg. Rätselbücher, Energydrinks und Chips gab's allerdings noch in großen Mengen...

Wenn die ganzen Kleidungsstücke-Käufer dann auch ins Kino gegangen wären, würde der Film in Deutschland wahrscheinlich besser laufen. 550.000 Besucher in 2 Wochen ist doch ein bisschen wenig. Global ist er auf dem Weg, das Dreifache seines Budgets einzuspielen, so dass eine Fortsetzung gesichert ist. Ob das Einspielergebnis für das produzierende Warner Bros.-Studio der erwartete Kickstart für weitere DC Comics-Verfilmungen ist, wissen die Bosse dort wahrscheinlich nur selbst. (Ich hoffe, dass auf der bald stattfinden Comicmesse Comic Con 2013 positive Neuigkeiten zu diesem Thema vermeldet werden.)

Ich weiß zwar nicht ob ich im folgenden Text viel verrate, aber besser ein Warnung:

ACHTUNG, fortan sind SPOILER möglich!


Der Superheldenfilm Man of Steel entpuppt sich als Variation der ersten beiden Superman-Filme aus den Jahren 1978 und 1980.
Den Auftakt auf Krypton fand ich gleich cool, da ich mit einem so langen Space-Opera-Teil nicht gerechnet hatte. Russel Crowe als Jor-El, Supermans Vater, habe ich seit Gladiator nicht mehr in einer so körperbetonten Rolle gesehen, er hat das wirklich stark gespielt. Gefreut hat mich, dass als Helferin des Bösewichts General Zod in der recht großen Faora-Nebenrolle die Deutsche Antje Traue fast bis zum Schluss der Gesamthandlung dabei war.

Dadurch, dass in den folgenden, auf der Erde spielenden Szenen der Kontakt der Menschen mit den letzten überlebenden Kryptoniern und ihren Raumschiffen im Mittelpunkt steht, wurden deutliche Anklänge in Richtung SF-Invasionsgenre gemacht.
Die hier im Thread geäußerte Kritik, dass der Film zu viel Science-Fiction sei, kann ich nicht nachvollziehen. Superman zählt neben Green Lantern doch zu DCs großen SF-Superhelden, Duelle mit Außerirdischen auf anderen Planeten sind da keine Seltenheit. Wenn man das SF-Element wegnimmt oder minimiert, würde mir was fehlen. (Erdgebundene DC-Charaktere wären etwa Batman oder Green Arrow.)

Ein von Usern geäußertes 'Zuviel an Action' konnte ich auch nicht erkennen. Beim Flop Superman Returns wurde 2006 hinterher zu Recht der Vorwurf laut, dass er zuwenig an Action gehabt hätte. Also war es kein Wunder, dass die Produzenten jetzt bei Man of Steel ranklotzen mussten.
Für mich war das Gezeigte nun in etwa so, wie ich mir Superman auf der großen Leinwand vorstelle. Das sind für mich: Supies Flugkünste, Kämpfe, bei denen große Sets spektakulär zu Bruch gingen, und unser Held, der bis an die Grenze gehen muss, um die Menschheit zu retten. Regisseur Zack Snyder hat es geschafft, das so inszenieren, dass ich immer wusste, wer jetzt gerade wo gegen wen und miteinander kämpfte. Beim heutigen Blockbuster-Kino ist das nicht unbedingt selbstverständlich. Und ruhigere Szenen, die Clark mit seinen Adoptiveltern zeigen, er Lektionen fürs Leben lernt, oder Verstorbene betrauert werden, gibt es auch genug.
Wer gerne Clark-als-Reporter-beim-Daily-Planet-Szenen gesehen hätte - nun, da gehe ich davon aus, dass die im zweiten Film kommen werden.

Vermisst habe ich Anspielungen auf andere DC-Helden, was wahrscheinlich darin begründet liegt, dass man eben bei Warner noch keinen Kinoplan diesbezüglich hat. Immerhin flog in einer Action-Szene ein Truck der LexCorp in die Luft, so dass ich, was den Antagonisten des nächsten Superman-Abenteuers angeht, bereits jetzt eine Ahnung habe.


SPOILER-Teil beendet!




Um also auf deine einleitende Frage zu kommen, meine Antwort in kurzer und knapper Form: Der Film hat mir bestens gefallen und wird in meiner Endabrechnung am Ende des Jahres sicherlich weit oben stehen.