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Re: Wiedergabe von alten Filmen auf modernen Bildschirmen
Ich wäre mir nicht einmal sicher, ob das vom Fernseher selbst kommt, auch wenn man letztendlich die internen Verarbeitungsabläufe im Fernseher kaum nachvollziehen kann.
Das mit dem Abdunkeln ist mir auch schon häufiger aufgefallen. Das hat mit dem Energiesparmodus nichts zu tun, soweit ich weiß. Viele Fernseher dimmen bei dunklen Stellen die LED-Rückbeleuchtung etwas herunter, um bessere Schwarzwerte zu suggerieren, und dieses Verhalten ist dann mal mehr, mal weniger gelungen umgesetzt. Hier scheint es auch darauf anzukommen, wie die LED-Hintergrundbeleuchtung realisiert wird. Bei Fernsehern in eher moderaten Preisklassen kommt eher die "Edge"-Variante zum Einsatz. Hier wird mit Lichtleisten oben und unten hinterm Panel gearbeitet, deren Licht flächig verteilt wird. Erst Fernseher mit "Full Array"-Hintergrundbeleuchtung haben eine Matrix aus LEDs, die flächig verteilt angeordnet sind. "Edge" lässt sich nur komplett dimmen, um ein besseres Schwarz zu erzielen, "Full Array" kann lokal in Zonen gedimmt werden, und das scheint sich dann beim Fernsehbild auch zu zeigen. Die verschiedenen "Öko"-Modi zum Stromsparen scheinen nur mittels Sensor die Umgebungsbeleuchtungssituation noch mit einzubeziehen. Komische Phänomene, die wie Schärferegulierung wirken, könnten an Wandlungsverlusten liegen. Wenn du einen alten DVD-Player per SCART an die Flachmänner hängst, dann wird schließlich 2x gewandelt - digital auf analog im Player, und wieder von analog auf digital im Fernseher. Außerdem kann ich mir auch vorstellen, dass die Wandlung von analogem Fernsehen eher stiefmütterlich behandelt wird. Wenn man das also mit einem HDMI-fähigen BluRay-Player umgehen könnte, ist das Bild vielleicht besser. Dann bestünde das Problem bei VHS-Videorekordern zwar weiterhin, aber es wäre unter Umständen wenigstens für die digitalen Quellen ausgemerzt. Letztendlich könnte es aber auch mit dem Ausgangsmaterial zusammenhängen. Die Datenkompression von Videos beruht nicht nur auf Mechanismen, wie man sie von digitalen "Standbildern" wie bei Jpg-Fotos kennt - Blockartefakte und "Geisterränder" bei starken Kontrasten angrenzender Pixel. Der Trick der Datenkompression wird auch realisiert, indem nicht jedes Bild als Vollbild gespeichert wird, sondern in Zwischenbildern nur Bewegungsvektoren von Pixelblöcken aus vorherigen Vollbildern errechnet werden. [de.wikipedia.org] Das kann manchmal bei der erneuten Codierung/Decodierung zu Merkwürdigkeiten im Bild führen, wie du sie beschreibst. Hier hängt auch viel von der Qualität des Ausgangsmaterials ab. Mir ist jedenfalls so ein Phänomen auch schon auf einer DVD aufgefallen. Da schien es die schlechte Konversion von NTSC in PAL gewesen zu sein. Daran kann man dann natürlich nicht viel machen. Trotzdem muss man sagen, dass die Schärfe der Bilder der digitalen Flachmänner und die Panel-Größe oft dafür sorgen, dass man Bildfehler schneller bemerkt als beim Röhrenfernseher. Die alten Fernseher hatten doch technisch bedingt ein eher "breiiges" Bild, das bei den heute üblichen Panelgrößen wirklich furchtbar erscheinen würde, und mit dem fortschreitendem Alter der Fernseher wurde das auch nicht gerade besser. Das eigentliche Problem mit den neuen Fernsehern sehe ich eher im Zwiespalt zwischen den Anforderungen für HD-Material und älterem Material, das man noch anschauen möchte. Für HD braucht man entsprechende Panelgrößen, damit es nutzbar ist, ohne besonders nahe an den Fernseher rücken zu müssen. Die optimale Distanz dafür ist aber für "SD-Fernsehen" oder gar alte VHS-Aufnahmen deutlich zu nah, weil man alle Schwächen des Bildes so erst recht bemerkt. Oftmals ändert man ja an den räumlichen Verhältnissen in den eigenen vier Wänden nicht viel. Die Distanzen zum Bildschirm bleiben gleich, während man da einen größeren Fernseher parkt. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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