An sich ist es nichts Schlechtes, dass man alles "ruhiger" angeht etc.
Dass man das jedoch nicht an jedem anderen Tag machen kann, versteh ich noch immer nicht ganz.
Weihnachten mag ich eigentlich ganz gern, die Vorweihnachtszeit ist mir sogar noch lieber. Aber eigentlich müsste ich gerade in der "schönsten Zeit des Jahres" am meisten von schlechtem Gewissen geplagt sein... "Toll - es ist so schööön... so viel Harmoniiiiiie... tolles Essen, dass sowieso viel zu viel ist... mmmmh... die Plätzchen duften aber gut... Ooh.. diese teure Uhr wär aber nicht nötig gewesen!!" etc. etc.
Gerade in dieser Weihnachtszeit sollte Besinnung stattfinden. Besinnung auf was? Geschenke? Weihnachtsgans? Duftende Adventskränze?
Je mehr man hier ein "besserer Mensch" sein will, desto schlimmer wird es, kommt mir vor. "Ach geht es uns gut. Wir sind alle so harmonisch und glücklich!"
Ich finde, wenn man Weihnachten nicht im christlichen Sinne sieht und sich auch nicht die Mühe macht, "alles", was damit zusammenhängt, durchzuziehen (dazu zählt zB. auch die Mette) ist es eine ziemliche Verprassung von Geld und künstlich geschaffener "Friedensstimmung".
In dieser Überflussgesellschaft sind Bescheidenheit und etwas Zufriedenheit anscheinend Fremdwörter.