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114. Folge: Erkenntnisse
Auch in der Küche war einiges los. Mangels eines Schlagzeugs hatte sich Gandalf der Kochtopfdeckel bedient und klapperte wild damit herum, während Fischkrepp angestrengt auf der bei dem sehr musikalischen Doktor ausgeliehenen Gitarre übte. Ona hätte die beiden am liebsten rausgeschmissen, doch einzig und allein die Küche bot einen gewissen Schallschutz, so dass die Passagiere nichts mitbekamen. Eine bessere Dämmung täte gut, dachte Ona und nahm sich vor, den Reeder bei nächster Gelegenheit auf diese Investition anzusprechen. Nobbi wunderte sich wo war nur Few Master so schnell hin? Das war doch nicht normal sprang einfach auf und rannte raus. Gerade, wo es spannend wurde. Was hatte er ihm nur erzählen wollen? Mit Fräulein Kat schien es ja nichts zu tun zu haben, so aufgeregt wie der plötzlich war. Vielleicht sollte er einfach mal schauen, wo er war. Nobbi schlüpfte in die von Patricia liebevoll mittels Serviettentechnik bedruckten Filzpantoffeln und machte sich auf den Weg in die Krankenstation dort, wo sie früher immer so nette Gespräche geführt hatten, lange bevor es Patricia in seinem Leben gegeben hatte, und lange, bevor die Schiffstrolle kamen und das Niveau auf der Werderania so unerträglich sank. Der Auftritt von Heino verzögerte sich offenbar die Passagiere wurden allmählich unruhig. Auch Yeti-Klaus in seinem besten bordeauxfarbenen Samtanzug (mit blassblauen Biesen abgesetzt, sehr schick, wirklich) wurde langsam ungeduldig. Aber da Paula unerklärlicherweise verschwunden war, konnte er sich ja zu seinem Baby an ein wenig an den Tisch setzen. Baby Jane plauderte sehr interessiert mit Arnie und Pete Morgan und nahm ihn gar nicht wahr. Beleidigt nahm Yeti-Klaus sich vor, sie ebenfalls mit Nichtachtung zu strafen. Sir Hilary hatte bestimmt recht nur mit Desinteresse erreichte man Interesse. Auf der Krankenstation hatte Det den Kater inzwischen geimpft und entwurmt. Danach hatte sie erst einmal genug und brauchte einen Schnaps. Auch Cessna und Andreas Hansen hatten diesem schon kräftig zugesprochen, Paula beherrschte sich, falls man ihre ärztliche Hilfe noch brauchte der Doktor war ja erst mal außer Gefecht. Cessna und Andreas redeten sich die Köpfe über die Vor- und Nachteile der Fliegerei heiß fast wäre es zu einer Prügelei gekommen, doch Det überredete die streitbaren Männer zu einer Runde Mau-Mau. Männer haben so ein einfaches Gemüt, dachte sie, als sie die Karten mischte. Paula, kommst Du? Zu viert macht es noch mehr Spaß! Paula wischte den beiden Patienten den Schweiß von der Stirn und schüttelte den Kopf. Nein, Det ich bleibe lieber bei den beiden. Ich dachte, man könnte ihnen vielleicht was vorlesen. Hat der Doktor was passendes im Schrank? Außer Fachbüchern nur Rilke, sagte Det leichthin. Aber Kaschi steht mehr auf Abenteuerromane. Paula zuckte. Rilke? Mensch, Fewie! Nobbi eilte zum Krankenbett seines Freundes. Hier bist Du! Und Kaschi Du auch? Was ist denn passiert? Nobbi! flüsterte Kaschi. Nobbi, jetzt weiß ich es! Was weißt Du? fragte Nobbi verwirrt. Nobbi, Du musst Werder holen! Ich muss Werder unbedingt etwas sagen! Mir ist gerade eingefallen, woher ich diesen Prinzen kenne! Der hat mich damals beim Länderspiel gefoult und unsere Mannschaft um den Sieg gebracht! Nobbi, hol Werder! Bitte! Und während Nobbi in den großen Speisesaal lief, um den Reeder zu holen, erkannte De Guy dort endlich, dass er Kat an den Kapitän verloren hatte. Zu vertraut ihre Gesten, zu eindeutig das Getuschel der anderen. Die beiden waren ein Paar! Was hatte er nur falsch gemacht? Wie konnte er Kat zurückgewinnen? Wie konnte er den Kapitän ausschalten? Ihn vor Kat lächerlich machen? Er musste sich etwas ausdenken, und zwar schnell! In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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