Marjorie Deckard schüttete Heino unter Tränen ihr Herz aus und erzählte ihm fast ihre ganze Lebensgeschichte, deren Höhepunkt eine Affäre mit Albert Fortell war, die tragisch mit der Heirat von Albert und Barbara endete. Und als Heino zuvor das Lied von der schwarzen Barbara anstimmte, da war auf einmal wieder alles da. Sie erinnerte sich wieder an jedes Detail und auch der Grund ihrer Reise wurde ihr wieder mehr als bewusst.
Albert und Barbara erwarteten gerade ihr zweites Kind, als sich Albert wieder bei Marjorie meldete. Er erzählte ihr etwas von Finanznöten, in denen er sich anscheinen befand. Er fühlte sich ungerecht behandelt vom Staat, da man ihm Geld nicht ausbezahlen wollte, dass ihm seiner Meinung nach aber von Rechts wegen zustehen würde. Und wie sollte er so seine bald vierköpfige Familie durchfüttern?
Er flehte Marjorie im Namen ihrer langjährigen Freundschaft an, ihre Beziehungen zum österreichischen Finanzamt spielen zu lassen und ihm in Gottes Namen zu helfen.
Marjorie war so wütend, als sie Albert deswegen angerufen hatte. Dass er es wagte, sie um so etwas zu bitten, im Namen der Freundschaft! Freundschaft! Ha! Für ihn war es jetzt also nur eine Freundschaft? Und was hatte Gott damit zu tun?Sie könnte Bücher damit füllen, was sie und Albert gemeinsam erlebt hatten und
Aber das wollte sie Heino jetzt gar nicht so genau erzählen.
Wie auch immer, sie hatte Albert erklärt dass sie ihm nicht helfen würde und dass sie ohnehin verreisen würde. Albert verfolgte sie bis zum Schiff um sie weiter in seinem Sinne zu bearbeiten, und sie versteckte sich im Maschinenraum der Werderianer. Als sie wieder herauskam, hatte das Schiff bereits abgelegt und sie hatte kein Ticket.
Als sie Heino an Bord sah, erzählte sie ihm, dass sie für die Dauer seines Aufenthalts an Bord sein Personal Coach sein würde und dass sie die Kabine mit ihm teilen würde. Heino war damals ganz gerührt ob dieser Ehre die ihm zuteil werden sollte und freundete sich schnell mit Marjorie an.
Heino sah ein bisschen erstaunt, als er jetzt die Wahrheit über Marjorie erfuhr, aber als er sie so aufgelöst da sitzen sah, konnte er ihr nicht böse sein. Er setzte sich neben sie und legte seinen Arm um ihre Schulter und meinte: Tränen passen nicht zu Dir, viel zu schade sind dafür Deine Augen!!...Äh, das ist zwar nicht von mir, aber es passt gerade so gut, liebste Miss Marjorie!
Miss Deckard konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie putzte sich die Nase, bedankte sich bei Heino fürs Zuhören und meinte, dass sie ihn jetzt nicht länger aufhalten wollte.