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24. Folge Kiel holen
Falk Rickmers ging unruhig in seiner Kabine auf und ab. Die Dinge liefen nicht so, wie es es sich vorstellte. Die bezaubernde Kat, in die er sich, so mußte er sich nun eingestehen, auf den ersten Blick verliebt hatte, war ihm von dem schnöseligen De Guy weggeschnappt worde. Warum war er nur so ein Dummbatz,was Frauen anging. Auch die bezaubernde Baby Jane hatte er gehen lassen, nie gekämpst um sie, sie, die doch seine Liebe gebraucht , ihm so viel gegeben hatte, nein,immer war er verfangen in seinem Stolz und der Überzeugung, dass George Clooney gegen ihn wie ein Schiß aussieht. Als er Baby angefleht hatte, zu ihm zurück zu kehren, war es zu spät. Sie hatte mehrere Volkhochschulkurse belegt und zu ihrer Überraschung (was sie ihm schonungslos mitteilte) festgestellt, dass seine Lücke dadurch recht schnell geschlossen war. Nun waren beide, wenigstens etwas, in einer alten zärtliche Verbundenheit für einander da, aber es gab niemanden mehr , der ihn richtig liebte und den er richtig zurücklieben konnte. Rickmers stöhnte laut auf und vergrub seinen Schopf in seinen braungebrannten Händen. Was tun? Außerdem war er gekränkt, gekränkt, da ihn niemand gefragt hatte, auch etwas beim Casting vorzutragen. ja glaubten denn alle, Kapitäne könnten nicht singen? Rickmers schloß die Augen und dachte schmerzlich lächelnd an die Zeit zurück, als er mit seinem ersten Offizier in den Häfen dieser Welt die Karaokeshows aufgemischt hatte. Wie gerne hätte er einmal wieder mit ihm "Himbeereis zum Frühstück" gesungen...Kat würde ihm zu Füssen liegen. Sein Offzier, sowieso, nur der konnte ihm helfen. Rickmers kannte Fischkrepp, wie Kat und Frau Anna Mümosia ihn nannten(Der Name hatte sich schnell auf dem Schiff eingebürgert), schon lange, er mocht ihn nicht, vertraute ihm auch nicht sehr und fand auch seine Schuhe ekelig, aber es war in den letzten 20 Jahren, seit er bei der Brandungsfelsen Reederei war, nie jemand anderes da gewesen, mit dem er hätte reden oder etwas unternehmen und singen können. Und außerdem war Rickmers der einzige der, außer Angelika Tirami, Fischkrepps wahre Indentität kannte. Nicht nur einmal hatte Rickmers bei sich gedacht, dass Angelika in Wirklichkeit vom ersten Offzier um die Ecke gebracht worden war. Da Rickmers aber weder Angelika besonders gemocht hatte, noch Kapital daraus schlagen wollte bzw. ein Interesse daran hatte, Fischkrepps wahre Identität zu lüften, war er sich dessen Ergebenheit sicher. Fischkrepp sollte ihm helfen. Rickmers bestellte den Offizeir zu sich und schildert ein kurzen Worten, dass er De Guy dabei erwischt habe, wie er lauthals über die Schuhe des ersten Offiziers gelästert habe. Der Offzier lief gelblichgrünweiß an und schluckte. Rickmers grinste in sich hinein. Nun sei er, der Kapitän, der Meinung, dass der Pianomann eine Strafe verdient habe. Er könne das aber nicht offziell machen. Ob er, Fischkrepp, nicht eine Idee habe. Und Fischkrepp hatte. De Guy müsse "Kiel holen", am besten vor der Casting Show. Man würde das ganze so verkaufen, dass dies eine alte Sitte auf dem Atlantik vor Casting Shows sei für die Bordpianisten. Und mit etwas Glück, hier lächelte Fischkrepp schäbig, würde er nicht wieder auftauschen, da schon das eine oder andere verschnürte Hinderniss am Rumpf der Werderania es nicht gerade vereinfachen würde, unter dem Schiff durchzutauchen. Er würde alles veranlassen, waren Fischkrepps letzte Worte und der erste Offizier drehte sich quietschend auf seinen Sohlen um und verschwand. Zurück blieb ein nun schweißgebadeter Rickmers. In Lebensgefahr bringen? Den Nebenbuhler? Dass hatte er nun auch nicht gewollt. Menno! Ging denn nie etwas glatt? Stöhnend schaltete Rickmers den Fernseher an und versuchte sich mit "Leute heute" abzulenken, was zum Glück schnell gelang, da über George Clooney berichtet wurde, der, wie Rickmers zufrieden feststellte gegen ihn wie ein, na ja, dass hatten wir nun schon. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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