Also ich habe dieses Jahr auch weniger Post verschickt. Einen Freund von mir besuche ich ohnehin "zwischen den Jahren", ein anderer Freund von mir will mich anrufen und von einem weiß ich, dass er über Weihnachten eingedeckt ist und wir uns ohnehin am 17. Januar treffen werden.

Muss auch sagen, diese Leute sind Herren im Alter von über 60 Jahren und als Diakon bzw. Dom-Zeremoniar im Regensburger Dom, mit Familie und Mitglied in etlichen Vereinen brauche ich über die Feiertage nicht allzuviel erwarten.

Der andere Freund hat (im höheren Alter) nochmal geheiratet und ist mit (neuer) Frau und Töchtern unterwegs. Da würde er die Karte ohnehin erst nach Weihnachten erhalten. Dafür schreiben wir uns aber immer Silvester. und Oster-Karten. Die sind schwerer zu bekommen und gerade für einen studierten Volkskundler und mich bieten alleine schon die Motive wieder Gesprächsstoff. Wobei ich nicht allzu erfreut bin, wenn ich Karten mit Porto und handschriftlichen Text versende und danach E-Cards bekomme.

Sonst habe ich dieses Jahr verschickt:
- Eine an Familie (kommt wahrscheinlich wieder nur SMS, aber schreiben ist nicht die Stärke von meinem Vater, auch nicht von meiner Stiefmutter und meinen Stiefschwestern...
- Freundin von mir (kenn ich auch schon wieder seit 17 Jahren, bekommt sonst kaum Post, schreibt aber immer SMS. Das passt dann schon).
- Freundin von mir, die hat mir ein Paket geschickt. Ist aber noch nicht da. Mit ihr schreib ich öfter, kommt billiger als SMS (sie hat keine Flatrate), edler als E-Mails und telefonieren kann sie aus organischen Gründen nicht
- Freund von mir (kenn ich auch schon wieder 13 Jahre, schreiben uns jedes Jahr, seit wir uns die letzen Jahre nicht mehr so oft sehen)
- Ehemalige Vermieter (war zwar nur 2 Jahre in der Wohnung, aber wir haben noch Kontakt und treffen uns ab und an)

Bei meinen Vor-Vermietern, da waren es gut 9 Jahre überlege ich immer, ob ich nicht doch mal schreibe. Aber es ging nicht gut auseinander und, da bin ich auch ganz ehrlich: Ältere Menschen haben zum Telefonieren (das hasse ich abgrundtief) mehr Zeit als ich, auch für Besuche (verbunden mit mehrstündiger Zugfahrt) und für längere Briefe. Zudem wüsste ich auch gar nicht so recht, was ich schreiben sollte/möchte.

Sehr stolz bin ich auf eine Karte von meiner ehemaligen Professorin, sie ist leider im Oktober 2013 verstorben und war etwas unnahbar. Daher bin ich sehr stolz auf diese besondere Post. Sie hat handschriftlich einen kleinen Brief geschrieben und die Privat-Adresse angegeben.

Eine Zeitlang (1 Jahr) habe ich quasi als Privatsekretär für einen Professor im Ruhestand gearbeitet. Der hat mir dann auch sehr formell zurückgeschrieben, man hat schon seine 80 Jahre gemerkt und ich habe mich sehr gefreut.

E-Mails verschicke ich auch noch am 24. Dezember. Da allerdings E-Cards. Die gehen an Freunde von mir, die ich öfter sehe, aber von denen ich weiß, dass sie sich freuen und dass es einfach etwas Besonderes ist.

Paar E-Mails verschicke ich quasi als "Fan-Post" an einige Sternchen bzw. bekannte Persönlichkeiten, von denen auch öfter was zurückkommt. Kostet nichts und wenn ich jemanden eine Freude machen kann.

Enttäuscht war ich, als ich stapelweise Karten an meine Mitschüler bzw. Mitbewohner vom Wohnheim meiner Berufsschulzeit verschickte. Es kam nichts zurück, hinter her haben sich zwar alle bedankt und sich schon gefreut. Aber der Nachgeschmack blieb. War auch das letzte bzw. vorletzte Jahr an der Berufsschule (Blockschule in München) und ich wollte irgendwie, dass diese miese Zeit zumindest einmal positive Aspekte hat. Hat aber nicht ganz geklappt.

Die Karten sind bei mir immer Klappkarten und ich gebe mir schon Mühe ansprechende und passende Motive zu finden und schreibe schon einiges an Text auf die Innenseite.

Postkarten verschicke ich im Umschlag und schreibe was dazu. Aber höchstens zu Ostern. Geburtstag und Weihnachten Klappkarten mit Umschlag.