|
Re: Sendeschluss - Gähnend langweilig
Hitch, das scheint sich hier in den USA bereits wieder zu aendern. Zum Glueck.
Allerdings hat mein Stiefenkel die Augenbrauen hochgezogen, als ich ihm vor 5 Jahren einen wunderschoenen alten s/w Film fuer Kinder zeigen wollte waehrend sein Vater den Schnee entfernte (ich war dasmals 3 tage lang eingeschneit). Auf unserem Leib und Magen Sender TCM werden oft junge Leute zu ihren Lieblingsfilmen und sogar Stummfilmen (nicht so mein Ding) befragt. Und auf der TCM Kreuzfahrt (spottbillig) sind viele der Passagiere unter 40. Es gibt ja auch genug Nachwuchsregisseure, die zumindest waehrend des Studiums der Film- und Theaterwissenschaften mit alten Klassikern zu tun haben. Diese Filme geraten also keineswegs in Vergessenheit. Man denke nur an Todd Haynes. Eddie Muller, Autor mehrere guter film noir Buecher, die ich gerade lese, bemueht sich sehr darum, alte film noir Perlen zu restaurieren und der Nachwelt zugaenglich zu machen. Welches sind denn deine Lieblingsregisseure ausser Hitchcock? Hitchcock steht bei mir ganz oben in meiner Liste (Vertigo, North by Northwest, Marnie, Shadow of a Doubt), aber ich mag auch Douglas Sirk, William Wyler, Fred Zinnemann, Billy Wilder (A Foreign Affair). Mein Lieblingsgenre ist film noir. Max Ophuels drehte mein all-time favorite movie unter den film noir Klassikern, "Schweigegeld fuer Liebesbriefe" aka "The Reckless Moment" mit Joan Bennett und James Mason. Aber "Dark Passage" (Bogart) und "Out Of The Past" (Mitchum) liebe ich auch, nicht zu vergessen "Impact" mit Brian Donlevy. Derzeit lese ich einen himmlischen film noir Bildband namens "Into The Dark". Zu jedem der nach Jahren/Jahrzehnten gestaffelten Filme gibt es eine Bosley Crowther Kritik aus den 40er und 50er Jahren. Mir fiel auf, dass Crowther grundsaetzlich jeden film noir, den ich ganz besonders liebe, in seiner Kritk schlecht macht. Und seine hochgelobten film noirs fand ich eher mittelmaessig. Deshalb gebe ich sowenig auf Kritiken. Besonders gefreut habe ich mich, als letztes Jahr jemand im Film Forum nach dem Gene Kelly Film "The Devil Makes Three" gesucht hat. Seine Filmbeschreibung war so exakt, dass ich diesen alten Film auf Anhieb wiedererkannt habe.:) Aber so etwas passiert halt relativ selten. Die neueren Ami Serien gefallen mir weniger gut, aber es gibt ein paar ruehmliche Ausnahmen wie "Prison Break", "24" mit Kiefer Sutherland, "22-11-63" (Stephen King), "Man in the High Castle" und "Person of Interest". Aber ich finde das Uebermass an Gewalt in den heutigen Hollywoodfilmen und TV productions schon eine ziemliche Zumutung. Suspense laesst sich auch ohne viel Blut und immer neue ausgefallenere Tortur-Techniken erreichen. Ich hatte frueher beruflich mit Film zu tun, beantwortete die Leserbriefe von CINEMA zu Filmfragen. Das erklaert vielleicht meine Filmbegeisterung, die im zarten Alter von 5 Jahren begann. Gruss, Chrissie PS: ARTE habe ich mir bis 2002 auch oft und gern angeschaut! Vor allem die Themenabende zu Juliette Greco und "Der Graf von Monte Christo" mit Jean Marais (den ich als Kind im DDR Fernsehen gesehen hatte) begeisterten mich sehr. Hitch schrieb: ------------------------------------------------------- > Geht mir auch so. Heutzutage wird kaum noch ein > alter Film gesucht oder diskutiert. Dort liegt > allerdings mein Hauptinteresse und meine > Hauptkenntnis. Es gibt einfach auch keine > jüngeren Leute, die sich für alte Filme, alte > Regisseure oder alte Schauspieler interessieren. > Die sind mit kontemporären Ami-Serien u. Filmen > so sehr ausgelastet, dass der Horizont nicht > darüber hinausgeht. Viele wissen nicht einmal, > dass es auch vor 1990 schon Filme gab. Und im dt. > Fernsehen werden auch viel weniger alte Filme > gezeigt als noch vor zehn Jahren. Und wenn, dann > immer die Gleichen. Höchstens mal auf arte kommt > noch etwas Brauchbares. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|