|
Manfred Krug im Alter von 79 Jahren gestorben
Der Schauspieler Manfred Krug ist tot. Wie die Bild-Zeitung berichtet, verstarb er bereits vor einigen Tagen im Alter von 79 Jahren in Berlin und soll auch schon im engsten Familienkreis beerdigt worden sein. Über die Todesursache ist bisher nichts bekannt.
Manfred Krug wurde am 8. Februar 1937 in Duisburg geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern zog er mit seinem Vater in die gerade gegründete DDR, wo er eine eine Lehre zum Stahlschmelzer absolvierte. Nach dem Abitur begann er ein Studium an der Staatlichen Schauspielschule Berlin, musste es jedoch abbrechen. Zwischen 1955 und 1957 wurde er an Bertolt Brechts Berliner Ensemble als Eleve engagiert. Darauf folgten seine ersten Auftritte im Kino und Fernsehen der DDR. Sein Durchbruch war der regimekritische Film "Spur der Steine" von 1966. Parallel war Krug auch als Jazz-Sänger aktiv. Unter dem Pseudonym Clemens Kerber schrieb er seine Texte selbst und veröffentlichte ab 1971 mehrere Langspielplatten mit kunstvoll arrangierten Schlagern und Chansons. Nachdem Krug den Protest gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann unterzeichnete, erhielt er Ende 1976 ein Teilberufsverbot, ein halbes Jahr später wurde sein Ausreiseantrag aus Ost-Berlin genehmigt. Er wohnte nun im Westteil der Stadt in Berlin-Schöneberg. In der BRD begann seine zweite Schauspielkarriere. Zwischen 1977 und 1992 verkörperte er den Truckerfahrer Franz Meersdonk in der populären Serie "Auf Achse". Gleichsam beliebt war Krug als Rechtsanwalt Robert Liebling in der Serie "Liebling Kreuzberg", die von 1986 bis 1998 im Ersten lief. An der Seite von Charles Brauer war er zwischen 1984 und 2001 insgesamt 41 Mal als "Tatort"-Kommissar Peter Bröckmöller zu sehen. Darüber hinaus war Krug auch als Schriftsteller tätig und veröffentlichte 1996 bzw. 2005 die Biographien "Abgehauen" und "Mein schönes Leben". Auch als Synchronsprecher und Sprecher in Rundfunkhörspielen wurde Krug engagiert. Im Februar 2016 erhielt Manfred Krug bei der Berlinale den Filmpreis "Paula" für sein Lebenswerk. Im Verlauf seiner Karriere erhielt er zahlreiche weitere Preise, darunter die Verdienstmedaille der DDR, zweimal den Adolf-Grimme-Preis, die Goldene Kamera, den Bayerischen Fernsehpreis und das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Noch bis April stand er mit der Jazz- und Soulsängerin Uschi Brüning auf der Bühne. Der Schauspieler hinterlässt drei Kinder mit seiner Ehefrau Ottilie, mit der er seit 1963 verheiratet war, sowie eine weitere Tochter. Programmänderungen: Anlässlich des Todes von Manfred Krug ändern mehrere Sender ihr Programm. Der NDR strahlt heute Abend um 20.15 Uhr das Porträt "Ein Abend für Manfred Krug" aus, das zum 75. Geburtstag Krugs von Heike Sittner und Susanne Gliffe produziert wurde. Los geht es mit "Tod vor Scharhörn" aus dem Jahr 2001, im Anschluss wird "Haie vor Helgoland", der erste "Tatort" mit Manfred Krug als Kriminalhauptkommissar Paul Stoever, gezeigt. Im Ersten ist im Anschluss an die Tagesthemen um 22.45 Uhr der 15-minütige Nachruf "Abschied von Manfred Krug" zu sehen. Der rbb zeigt um 20.15 Uhr das Porträt "Manfred Krug - Ich wollte echt sein", gefolgt von der ersten "Liebling Kreuzberg"-Folge um 21.00 Uhr. Am Freitag (28.10.) strahlt das Erste eine Manfred-Krug-Nacht aus. Los geht es um 22.00 Uhr mit dem "Tatort: Stoevers Fall" von 1992. Im Anschluss sind ab 23.25 Uhr vier Folgen von "Liebling Kreuzberg" im programm. Mm kommenden Samstag (29.10.) ändert der NDR ebenfalls sein Programm. Ab 20.15 Uhr sind die beiden "Tatort"-Folgen "Leiche im Keller" und "Undercover Camping" zu sehen, bevor um 23.20 Uhr eine Folge "Liebling Kreuzberg" wiederholt wird. Um 0.20 Uhr ist die Verfilmung von Krugs Biographie "Abgehauen" zu sehen und um 1.40 Uhr ist schließlich noch die Dokumentation "Wenn ich singe - Manfred Krug, der Sänger" zu sehen. Der SWR wiederholt am späten Sonntagabend (30.10.) ab 23.40 Uhr die ersten vier Folgen von "Auf Achse". Der MDR zeigt kommenden Montag (31.10.) um 22.00 Uhr den regimekritischen Film "Spur der Steine" aus dem Jahr 1966. 27.10.2016 - Glenn Riedmeier/wunschliste.de Bild: rbb [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|