Na ja, alles aus den 70ern und 80ern dann auch nicht.

Es gibt für jede Epoche irgendwelche "Fetische" an Möbeln und Designobjekten, die dann meistens mit bestimmten Designern verbunden sind, oder auch mit bestimmten Herstellermarken.

Auch Möbel der 50er und 60er sind da relevant - weniger Gelsenkirchener Barock, eher "Mid-Century-Modern" und skandinavisches Design aus der Zeit.

Bauhaus-Design, das sogar aus den Vorkriegsjahren stammt, scheint gegenwärtig auch etwas wert zu sein, wie auch Poul Henningsens PH-Lampen.

Der Wert hängt heute mehr am reduzierten, "modernen" Design und klangvollen Namen, weniger an der Erlesenheit der Materialien, oder einer handwerklich besonders aufwändigen oder meisterlichen Ausführung.
"Biedermeier"-Oppulenz wird deshalb immer billiger, weil die Generationen aussterben, die sich das ins eigene Heim gestellt hätten. Ist halt tatsächlich so.
Dementsprechend kann ein vermeintlich billiger Plastikstuhl teurer gehandelt werden, als sein aufwändig in Holz gearbeitetes Pendant.

Ein vermeintlich wertloses Stück Plastik zu reparieren, kann deshalb auch über die eigene Wertschätzung für das Objekt hinaus sinnvoll sein, um die Originalität und den Wert zu erhalten. Selbst die "billigen" Ikea-Möbel werden teilweise teuer gehandelt, wenn sie von einem bekannten Designer stammen und das Objekt schon einige Zeit nicht mehr hergestellt wird.