Es ist jetzt auch nur eine Vermutung, aber wenn die Chips heute etwas anders schmecken, dann kann das auch in veränderten Verfahren in der Herstellung begründet sein.
Vor ein paar Jahren war schließlich der hohe Acrylamidanteil in frittierten Kartoffelprodukten beanstandet worden, worauf in den Pommesbuden die Temperaturen der Friteusen auch um ein paar Grad gesenkt werden mussten. Das könnte auch bei Chips geschmacklich Veränderungen bringen.

Was die Stapelchips betrifft, so sind da wirklich nicht immer ausschließlich Kartoffeln drin. Da muss man dann im Einzelfall auf die Zutatenliste schauen.

Reine Maischips dürften es aber nicht sein. Das würde dann wohl eher in Richtung Nachos oder Tortilla-Chips gehen.
Bei den Pringles weiß ich aber, dass diese Reismehl enthalten. So steht es jedenfalls auf der Packung.

Da ich kürzlich noch im Angebot gekauft hatte, kann ich hier die Zutatenliste zitieren:
"Kartoffelpüreepulver, pflanzliche Öle (Sonnenblume, Mais), Reismehl, Weizenstärke"
Dann wird in diesem Fall die BBQ-Würzmischung detailierter aufgeführt, dann noch ein paar Einzelgewürze, und am Ende Salz.
Hier weist jedenfalls nichts direkt auf tierische Bestandteile hin, außer vielleicht ominöse Angaben wie "Aromen" und "Raucharomen".

Meines Wissens müssen die Zutaten in der Reihenfolge nach dem Anteil am Gewicht des Produkts aufgeführt werden. Den ebenso abgedruckten Nährwertangaben gemäß enthalten die Chips 31g Fett auf 100g. Da würde ich davon ausgehen, dass das Fett fast ausschließlich aus den verwendeten Fritierölen kommt, dies also rund 30% ausmacht. Reismehl und Weizenstärke müssten zumindest in geringeren Anteilen als 30% verwendet werden, das Kartoffelpulver mehr als diese rund 30% an Anteil haben.
Die Kohlenhydrate allein machen 52g aus.
Das sind zwar alles sehr vage Angaben, aber zeigt schon, dass diese Stapelchips schon zu einem gehörigen Teil aus Reismehl und Weizenstärke bestehen dürften, in dem Sinne vielleicht sogar als "gestreckt" bezeichnet werden könnten.

Skandalöser sind für mich aber eigentlich nicht die Zutaten. Wer so etwas kauft, der muss halt wissen, dass er eigentlich keine Chips kauft, sondern "Knabbergebäck", wie es im Kleingedruckten auf der Packung steht. Skandalöser ist für mich der Umstand, dass die Dinger an sich ein Produkt sind, an das an sich an die Qualität und Beschaffenheit der Zutaten geringere Anforderungen bestehen dürften, weil man keine richtigen Kartoffelscheiben schneiden muss, sondern "Püreepulver" und andere Zutaten vermengt und daraus ein Chips-ähnliches Produkt formt.

Bei der Einführung dieser Marke war die Packung einmal mit 200g befüllt und kostete rund 2 DM. Dabei kann ich mich nicht einmal daran erinnern, dass ich irgendwo von "Reismehl" gelesen hätte.
Heute hatte ich sie im Angebot für 1,19€ oder 1,29€ gekauft - Inhalt: 190 g.
Teilweise hatte ich die Dinger aber auch zum regulären Preis über 2 € gesehen, und zudem waren nur 180 g oder sogar nur 160 g in der Packung gleichen Formats.
Diese Mogelpackungen wurden bereits vor ein paar Jahren schon angeprangert. Dass das aber kein reines Kartoffelprodukt ist, wurde hingegen nie thematisiert.


Die BBQ-Stapelchips gingen mir übrigens ziemlich quer. Wenn ich diese Produkt in Zukunft kaufen werde, dann bestenfalls die Sorte "Sour Cream & Onion", aber das ist Geschmackssache. Zum regulären Preis habe ich diese Chips jedenfalls schon lange nicht mehr gekauft, und ich empfinde auch den Aktionspreis als teuer genug.

Zudem konnte ich beim letzten Tagesausflug in den Niederlanden sehen, dass die Marken, die in beiden Ländern gleichermaßen verkauft werden, dort erheblich billiger sind.