Thinkerbelle schrieb:
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> Und was mir auch
> auffällt ist, dass immer mehr Leute sich mehr mit
> "den Bösen" identifizieren. Z.B. bei Star Wars -
> in meiner Jugend war Han Solo der große Held und
> Darth Vader haben alle gehasst. Heutzutage (und
> zwar schon seit ca. 10 Jahren) sind es eher Darth
> Vader und Boba Fett.

Ich weiß nicht, ob das erst seit 10 oder 15 Jahren so ist.

Ich lese seit dem ich lesen kann neben Büchern auch haufenweise Comix.
Und da ging und geht es mir so, das mir z.B. bei Walt Disney von Anfang an die "Gutmaus" (absichtlich so gewählt) Micky Maus mit seiner Korrektheit, seinem makellosen Auftreten, seiner Schlaumeierei unglaublich auf die Nerven ging.

Mein Held ist Donald. Der ist nahe an mir dran. Ärger mit der Verwandtschaft, morgens mit der Zunge in den Rührfix gekommen (wie verrate ich nicht), tolle Ideen die dann zum Teil mörderisch schiefgehen, immer mal kurz vor den großen Durchbruch und dann wieder zurück in den Matsch des Tages. Kurz ein Typ der jeden Tag mit dem Leben und den Umständen kämpft.
Nicht so ein aalglatter Typ wie diese elende Maus.

Oder Superman. würg. Ausser in den Darkstorys wie ich sie mal nennen will, ein unerträglicher Langweiler.
Mir ist als "Held" Batman näher. Der hat seine dunklen Seiten, die immer irgendwie im Widerstreit mit seiner "hellen" Seite liegen. Der genauso skrupellos wie seine Gegener ist, um diese zu besiegen. Irgendwie der Kampf hell gegen dunkel, der in einem Menschen von Zeit zu Zeit abläuft.

Um nicht auszuufern noch ein Wort zu Darth Vader.
Auch diese Figur ist zerrissen. Und wie jeder Star Wars Fan weiß siegt letzlich die gute Seite.

Ich vermute viele Menschen sind mehr fasziniert von solchen Figuren, die mit sich selber innere Kämpfe ausfechten, als von diesen strahlenden Helden. Der nie unkorrekt ist, der nie ins Gebüsch pinkelt, sich immer die Hände wäscht und im Fahrstuhl keinen fahren lässt, ehe er aussteigt. :-)