In der Literatur der alten Griechen gab es Lobgesänge auf die Erotik von Jünglingen, die so 12 Jahre alt gewesen sein müssten und älter. Auch gibt es in der europäischen Kultur viele Verweise auf die jugendliche, mädchenhafte Frau, die Reinheit und Verlangen gleichermaßen verkörpert, ob damit ein sexuelles Interesse nach heutigen Maßstäben verbunden war, ist für Historiker teilweise schwer zu beantworten.
Klar, ist aber, Kinder müssen geschützt werden und ja, schwule Männer wurden früher sehr oft als potentielle Kinderschänder dargestellt und kriminalisiert.
Als ich Niederländisch studierte hatte ich einen Kursus bei meinem Institutsleiter zur niederländischen Lyrik besucht. Der Mann wirkte freundlich aber abwesend, schaute einen auch nie richtig an, eher aus dem Fenster.
Irgendwann kam ein Zyklus über irgendwelche Alabasterknaben, deren edles Anlitz, Reinheit, Vollkommenheit, u.s.w.. Ich habe leider die Unterlagen nicht mehr. Das ging irgendwie ewig und langweilte mich total, bis ich mich hierzu kritisch äußerte, auch weil ich das Thema mit der Zeit absonderlich fand. Eine Kommilitonin beeilte sich darauf hin mir zu erläutern, das ich die Metaebene dieser Gedichte wohl noch nicht begriffen hatte, bla, bla...
Vor einigen Jahren traf ich einen jungen Mitarbeiter dieser Fakultät:
Mein Prof, wurde Jahre später wegen psychischer Probleme in Verbindung mit Pädophilie von der Uni "entfernt", war wenn ich nachrechne damals eh schon im Pensionsalter. Er konnte allerdings die Abschlussprüfungen nicht mehr abnehmen, was für die Studierenden damals eine Katastrophe war und er war ja auch zugleich Institutsleiter.
Ich weiss nicht, ob es einen Vorfall gab, aber da hatte ich wieder mal recht, das mir Situationen seltsam erscheinen. Vor über 20 Jahren war die Gesellschaft verklemmter und hat viele Dinge daher nicht wahrhaben wollen. Im Netzt habe ich unter seinen Namen nichts gefunden, was mit dieser Geschichte in Zusammenhang zu bringen wäre.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.06.15 01:28.