Gestern nachmittag unternahm ein Ehepaar aus dem Kreis Euskirchen
mit Ihrem Hund eine Watt- bzw. Sandbankwanderung vor St. Peter Böhl.
Sie waren etwa 4 km gegangen, als sie plötzlich merkten, dass ein vollgelaufener
Pril den Weg ans Festland versperrte. Es war Ebbe und auch bei abfließendem
Wasser können Prile volllaufen. Offensichtlich geriet das Ehepaar in Panik,
dachte vielleicht, dass die Flut kommt, und entschloss sich, den Pril zu durchschwimmen
(Wassertemperatur 4 Grad). Die Frau schaffte es, der Mann wurde von der Strömung
abgetrieben, evtl. beim Versuch, den Hund zu retten. Gegen 19 Uhr wurde die
Leiche auf einer vorgelagerten Sandbank gefunden.
Ich mache seit 1968 regelmäßig Urlaub in St. Peter-Ording, leider kommt es
immer wieder zu solchen Unglücken. Unverständlich finde ich es, dass nicht
noch mehr vor den Gefahren von Wattwanderungen, speziell im Winter, gewarnt
wird. Tückisch ist vor allem, dass sich die Verhältnisse laufend ändern. Ein Pril,
der vor kurzem noch nur 1 m tief war, kann wenige Wochen später schon 2 m tief
sein. Es sind auch schon Leute mit ihrem Auto auf die Sandbank gefahren und haben
es nicht zurückgeschafft. Einmal hat man nur noch das Auto gefunden mit einem Damenschuh.