Wenn es "nix aussagt" das 100 Ukrainische Soldaten in Russland auftauchen weil sie sich verirrt haben, dann darf es aber andrerseits auch "nix aussagen" wenn 10 Russische Soldaten in der Ukraine auftauchen.

Und "Irrlichtiger" als ARD und ZDF mit dem "Russischen Hauptmann von Köpenick" gefahren sind geht es ja wohl kaum.

[www.stuttgarter-zeitung.de]

Damit wir uns richtig verstehen: Ich bin weder auf der einen Seite noch auf der andren. Beide Seiten des Konflikts schauen momentan relativ "identisch" aus.

Wir haben in Kiew eine Gruppe von Putschisten, die nach einer Serie von Protesten das Parlament gestürmt haben. Der Präsident hat dann entschieden keine Panzer aufrollen zu lassen, sondern hat aufgegeben und ist geflohen.

Anschließend gab es einen Putsch auf der Krim gegen die neuen Machthaber, und Russland ist relativ schnell relativ offen einmarschiert. Anschließend wurde der Anschluss an Russland ebenfalls relativ schnell legitimiert durch ein demokratisches Referendum.

Dann gab es die Proteste und die Besetzung von Regierungsgebäuden im Osten der Ukraine, da diese mit der neuen "Regierung" in Kiew nichts zu tun haben wollen. Prinzipiell 1:1 das gleiche was vorher auf dem Maidan passiert ist. Die (nach wie vor durch keinerlei demokratischen Akt legitimierte) "Übergangs" Regierung hat beschlossen nicht abzuwarten oder irgendeine Diplomatische Lösung zu suchen, sonder sie haben das Militär mobilisiert, und momentan versuchen beide Seiten das mit Waffengewalt ausfechten.

Aus meiner Sicht haben beide Seiten genau den gleichen Anspruch darauf, ihre Regierung und die Zugehörigkeit zur EU oder zu Russland selbst zu bestimmen. Wenn das dann zu einer Teilung der Ukraine führt, dann ist es eben so. Keine Seite steht momentan gerade "moralisch" besser oder schlechter da. Was erschreckend für mich ist ist der Fakt, dass allein unser "Wirtschaftliches Interesse", das es besser wäre wenn die Ukraine zur EU schwenkt zu einer dermaßen einseitigen Berichterstattung führt.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.09.14 21:36.