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Re: Bundesverfassungsgericht 12.09.12
LouZipher schrieb:
------------------------------------------------------- > Rosalia - was die Amis angeht, und sorry schon > mal, wenn ich falsch liege; die scheinen mir auch > etwas sehr weltfremd zu sein, andererseits bekommt > der Obama-Konkurrent gerade genügend > Nichtstimmen, sagte er doch, er werde u.a. Obamas > Reform im Gesundheitswesen rückgängig machen. > Ich meine: WIE kann man so in den Wahlkampf gehen, > WIE kann man SO etwas mit der Stimme > unterstützen, kommt es doch wohl der Mehrheit der > Bevölkerung zugute ??? Verste ich nicht, echt. Die Amerikaner haben grundsätzlich ein ganz anderes Staatsverständnis als die Europäer und besonders die Deutschen. Bei uns wird der Staat als eine Art soziale Ausgleichsagentur verstanden, die uns vor den schlimmsten Härten des Lebens beschützt und denjenigen unter die Arme gteift, die nicht aus eigener Kraft für sich sorgen können. Der Deal bei uns ist, dass wir relativ hohe Steuern und Abgaben zahlen (im Vergleich zu den USA), aber dafür auch relativ gute Hilfe beanspruchen können, wenn wir in Not geraten. Die Amerikaner dagegen hegen seit jeher ein tiefes Mißtrauen gegen den Staat. Nichts hassen sie so sehr, als wenn der Staat ihnen vorschreiben will, wie sie zu leben haben, und sei es auch in bester Absicht. Das ist natürlich aus der amerikanischen Geschichte erklärlich - der deutsche Staat war immer ein Konstrukt, dass von der Obrigkeit kam. Die amerikanische Nation entstand aus der Rebellion gegen die Obrigkeit, die englische Krone. Von Ronald Reagan wird der Ausspruch überliefert: "Der Staat ist immer das Problem, aber nie die Lösung". Dennoch scheint es aus europäischer Perspektive ziemlich unbegreiflich, warum so viele ärmere und gering gebildete Amerikaner besonders im ländlichen Mittelwesten und Süden die Republikaner wählen, obwohl diese mit ihrem Programm der Steuersenkungen für Superreiche und Sozialkürzungen für Arme so offenkundig nicht ihre Interessen vertreten. Viele dieser Wähler entscheiden allerdings nicht nach ökonomischen Kriterien, für wen sie stimmen, sondern verstehen sich als "value voters", für die christlich-konservative Werte im Mittelpunkt stehen - d.h. absolutes Nein zur Abtreibung, absolutes Nein zur Homo-Ehe, unbedingtes Ja zum freien Waffenbesitz, zum Schulgebet und zur Definition der USA als christliche "Nation under God". Dieses Thema wurde beendet. Eine Antwort ist daher nicht möglich.
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