Leider kann ich nicht so oft, wie ich gern möchte, hier aktiv im Forum teilnehmen (ich lese aber so ziemlich alles).
Hier aber drängt es mich, mal wieder, selbst etwas zu schreiben. Zunächst nochmals nachträglich mein ganz herzliches Beileid an Dich- liebe Nachdenker -mein ganzes Mitgefühl gehört Dir.
Mein Mann starb am 11. September - ein symbolträchtiges Datum - und obwohl das jetzt in diesem Jahr schon 15 Jahre her ist, hat meine Trauer nichts von ihrer Intensität verloren. Jedes Jahr ist der 11. September für mich ein Horrortag.
Auch ich kenne all die lieben "wohlmeinenden" Worte von Freunden und Bekannten, die mir u.a. gesagt haben, dass ich schon wieder jemanden finden werde - ich war beim Tod meines Mannes 40 Jahre alt - und dass das schon alles irgendwie weitergeht.
Ich denke, jeder Mensch muss doch selbst entscheiden, wie lange seine Trauer dauert, denn in meinem Bekanntenkreis z.B. starb eine Frau an Krebs und nach noch nicht mal einem Jahr war der Mann wieder verheiratet, obwohl ich weiß, dass er seine Frau sehr geliebt hat, aber er konnte halt einfach nicht allein sein.
Ich würde sowas niemals be- oder verurteilen wollen , aber ich selbst für mich konnte das nicht nachvollziehen, denn ich bin auch heute noch allein.
Liebe Nachenker, höre nur auf dein Herz, und wenn Du ganz enge Familienmitglieder hast, dann vielleicht auch auf sie. Ich hatte damals meine Tochter, ohne die würde ich wahrscheinlich heute nicht mehr leben.
Du allein entscheidest, wie lange Du trauern möchtest und musst.
In meinem Umfeld gab es z.B. Personen, die damals, wenn ich im Gespräch meinen Mann auch nur erwähnt habe, zu mir gesagt haben: Das ist doch jetzt nicht mehr Dein Mann, dein Mann ist doch tot!" Das tat unglaublich weh!
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles alles Liebe und ganz viel Kraft - höre nicht auf andere sondern nur auf Dein Herz.
Ganz besonders alles Liebe für den ersten Todestag, das ist wirklich der allerschlimmste von allen.
Deine Elliberti