Bei der Kombination "Genau den fragwürdigen Song hören" und "Sehen, dass zu diesem Thread neue Posts da sind" ist mir aufgefallen: Es gibt ja schon eine entschärfte Version, in der die Textzeile mit dem Faggot schon garnicht mehr vorkommt.
Überhaupt ist "Money for nothing" ja soweit ich gehört habe schon entschärft worden. Der Text stammt ja nicht direkt von Mark Knopfler, sondern der hat ja nur mitgeschrieben, was die Monteure in dem Geschäft, wo er gerade seinen neuen Fernsher kaufen wollte, über die MTV-Stars abgelästert haben, und das war wohl stellenweise so deftig, dass es selbst für Sido und Bushido zuviel gewesen wäre.
Ob sich diese Entschärfung am Ende nur auf den Radio-Edit von der "Sultans of Swing - Best Of" (ohne die Strophe mit dem Faggot) vs. die lange Album-Version von der "Brothers in arms" (längeres Intro, längere Gitarren-Passagen, die Extra-Strophe mit dem Faggot) bezieht, weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall wurde der Song schon mindestens einmal entschärft.
Ich sage mal so, es gibt Zitate, da macht es sinn, zu zitieren. Beispiel: Eine große Kaufhauskette macht Werbung mit dem Spruch "Jedem das Seine". Hand auf's Herz, wer von uns hat den Spruch noch nicht benutzt, z.B. um eine skurrile Sammelleidenschaft eines Mitmenschen zu kommentieren? Kaum ist der Spruch in der Werbung vertreten, poltert der Zentralrat der Juden los, wie geschmacklos das wäre, ein solches Nazi-Zitat zu verwenden, denn: "Jedem das Seine", übrigens kein von den Nazis erfundener Spruch sondern aus dem Lateinischen "suum cuique" (und dort garnicht negativ behaftet) übersetzt, stand über dem Eingangstor des KZ Buchenwald. Ich gebe zu, zuvor wusste ich das mit dem KZ nicht, da bei uns im Geschichtsunterricht in der Schule zwar das dritte Reich behandelt und auch scharf verurteilt wurde, aber das war im Vergleich zu den römischen Feldzügen und deren Kriegstaktik ein eher kurzes Kapitel. Jetzt, wo ich weiß, wo der Spruch ebenfalls Verwendung fand, finde ich es ebenfalls geschmacklos, diesen über der Eingangstür eines Kaufhauses zu lesen und bin auch selbst vorsichtiger mit der Verwendung geworden. In Sofern: Meckern genehmigt, ich gebe dem Zentralrat der Juden Recht und finde gut, dass sie darauf mit Protest reagiert haben.
Kommt allerdings irgendein komischer Vertreter eines kanadischen Schwulenverbandes daher und meckert nach 20 Jahren (da hätten sie ja vorher schon genug Zeit gehabt) über einen Songklassiker, von dem es ja sogar noch eine entschärfte Version ohne das fragliche Wort gibt, dann ist das einfach nur albern. Dann ist der Typ für mich entweder ein geltungssüchtiges Arschloch, der irgendwas spekakuläres aber völlig sinnloses tun wollte, um irgendwie mal in die Medien zu kommen, oder aber er ist eine verweichlichte Heulsuse und braucht dringend eine Therapie, weil er nicht damit klar kommt, Schwul zu sein (ich überlasse es ihm selbst, ob er sich vom Psychiater "entschwulen" lassen will, oder ob er einfach nur eine Therapie macht, um selbst zu akzeptieren, was von der breiten Gesellschaft heutzutage sowieso schon akzeptiert wird, nämlich, dass er schwul ist - letzteres ist vermutlich sinnvoller und erfolgversprechender). Aber alles in allem: Da fehlt mir jedes Verständnis.