Re: Cafe mit Kinderverbot in Frankfurt
geschrieben von:
Leo, 27.04.11 09:12 |
Dustin schrieb:
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> Da wohnen
> nämlich auch Kinder und die dürfen und sollen
> laut sein sein, wenn sie draßem rumtoben.
Das sollen sie, und trotzdem gibt es Grenzen. Hat Dir eigentlich früher nie ein Erwachsener gesagt, dass Du mal ein bisschen leiser sein sollst? Und? Hast Du Dich deshalb zum ängstlichen Duckmäuser entwickelt? Gab es einen politisch-ideologischen Aufschrei? Möglicherweise sogar eine Diskussion im Lokalblatt oder wütende Sanktionen gegen den Nachbarn, der sich ein bisschen mehr Ruhe ausbat?
Mittlerweile kommt es mir so vor, als seien kinder generell zerbrechliche Heiligtümer, die man niemals zurechtweisen dürfe. Kinder toben, und dabei übertreiben sie manchmal. Und dann sollten sie das auch erfahren, damit sie irgendwann als Erwachsene gelernt haben, dass es so etwas wie Rücksicht gibt. Natürlich ist es bescheuert, dann selber extrem laut zu werden oder gar Gewalt anzudrohen. Damit erreicht man letztendlich nur eine Eskalation, wenn nicht gleich, dann bei der nächsten Gelegenheit. Aber generell jeden Auftritt der lieben Kleinen mit "so müssen Kinder nunmal sein" abzutun, schafft genau die kleinen Monster, vor denen hier so vielen graut: Kinder, die keine Grenzen mehr kennen und keinerlei Kritik akzeptieren.
Ich habe als kleine Göre auch draußen rumgetobt. Aber ich wusste auch, dass unser Nachbar manchmal Nachtschicht hatte und dann bis zum Nachmittag schlief. Und dass wir dann gefälligst ein bisschen leiser spielen sollten. Das fanden wir auch nicht immer toll, aber es hat uns weder in unserer Spielbegeisterung noch in unserer Persönlichkeitsentfaltung behindert. Wir haben nur etwas gelernt: Manchmal gibt es auf der Welt auch noch andere Leute, und auf die sollte man gelegentlich ein bisschen Rücksicht nehmen.
Wann sollen das die Zwerge denn sonst lernen? Schlagartig mit dem 14. Geburtstag, weil sie dann keine "Kinder" mehr sind und der Welpenschutz erlischt? So funktioniert das mit der sozialen Erziehung nicht, den Beweis dafür trifft man täglich in meinem Kiez bei den selbstverwirklicht-antiautoritär erzogenen Biogrünkernkeks-Teenies.