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Re: Die Sarrazins und Seehofers Macht Deutschland einen Rechtsruck?
Hallo Benzit,
- in Krisenzeiten neigen die Bürger eines Landes immer dazu, eher konservativ zu denken (mit leichter Tendenz richtung "rechts"). Das war schon immer so. Was meinst Du, warum in den Wirtschaftswunderjahren der 60er und 70er die SPD so einen Aufwind hatte ("Mehr Demokratie wagen") und dann, als die Party Anfang der 80er vorbei war, plötzlich Helmut Kohl das Ruder übernahm? - Seehofer tutet jetzt in das rechte Horn, weil die CDU Angst hat, jemand könnte ihnen Wähler am rechten Rand abfischen. Es hat schon immer einen rechten Flügel in der CDU gegeben, der gegen Linke, Ausländer, Emanzen, Ökos usw. gehetzt hat. Auch das ist also nichts neues. - Die Thesen in Sarrazins Buch sind ebenfalls nicht neu. Bloß haben sie früher nie so ein Aufsehen erregt. Erschreckend finde ich, dass Sarrazin trotz seines angeblichen Know-How keine wirklich probaten Lösungen anbietet. - Die Bürger hierzulande haben immer mehr das Gefühl, dass die Politik an ihnen vorbei regiert (siehe Stuttgart 21, Banken-Rettung trotz Millionen-Boni). Dieser Frust braucht ein Venteil. Und weil man sich aus Angst um den eigenen Job an die Großen und Mächtigen nicht rantraut, müssen eben die Schwachen als Sündenbock herhalten. Also, damit der von Dir befürchtete Rechtsruck ausbleibt, muss es der deutschen Wirtschaft nur wieder besser gehen und zwar so, dass auch der "kleine Mann" etwas davon spürt. So war es hierzulande schon immer. Wenn das Gehalt für 2 Autos, 2 Urlaube pro Jahr, ein Haus im Grünen und den neuesten Flatscreen reicht und zudem der Arbeitsplatz bombensicher ist, dann ist der deutsche Michel zufrieden und sieht auch keinen Grund mehr, Arme und Ausländer zu diskriminieren. Ein erstes Anzeichen dafür ist ja der Aufwind, in dem sich die GRÜNEN seit etwa einem Monat befinden. Grüße, Sascha Dieses Thema wurde beendet. Eine Antwort ist daher nicht möglich.
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