dass man sie angreift ist doch klar - man erwartet doch bei einem Mädel, das so etwas mitgemacht hat, dass man ihr das schwere Trauma pausenlos ansieht und sie ausieht, wie eine Geprügelte, wie ein Opfer eben und nicht wie eine strahlende, starke junge Frau!
Dass sie das Buch geschrieben hat, hat sicher auch etwas damit zu tun, die erlittene Pein nicht mehr mit dem Täter, wenngleich der tot ist, teilen zu müssen - Jan Philipp Reemtsma schrieb ja auch ein Buch über die Zeit seiner Entführung und seine Ängste (IM KELLER) und er hatte eine für mich sehr plausible Begründung:
"Es geht ihm nicht um Mitleid oder Lamentieren. Es geht darum, daß durch diesen Eingriff von außen der innerste Kern der Persönlichkeit eines Menschen angetastet wurde, und auf irreparable Weise verletzt bleibt." er wollte diese Intimität eben nicht weiter mit den Tätern teilen sondern öffentlich machen, um weniger Schmerz zu erdulden - und ich glaube, ds hat bei der Kampusch ganz ähnliche Gründe ... sich selber und allen tagtäglich beweisen, das man lebt, das man da ist, das man frei ist ... seht her ich bins und das in allen Medien ... ich denke, das ist zum weiterleben nach diesen traumatischen Jahren sehr wichtig für sie.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.09.10 21:50.