Ich habe Dich nicht beschimpft, sondern Deine Bemerkungen eingeordnet anhand der Quellen, aus denen man sie sonst hört. Und die Forderung nach höheren Strafen und mehr Polizeipräsenz, das Brandmarken von Minderheiten als von Grund auf kriminelle Zellen, die Überlegung, Kriminelle aus dem "Genpool" fernzuhalten, und die Ablehnung einer gesellschaftlichen Ursachendiskussion kennt man üblicherweise aus rechten Kreisen.
Dass Du nach eigenen Aussagen nicht dazu gehörst, begrüße ich sehr, deren typische Forderungen aber vertrittst Du aber trotzdem. Das fällt mir auf (und vielleicht nicht nur mir) und deshalb erwähne ich es.
Es ist schon bemerkenswert: Im Fernsehen häufen sich Sendungen, in denen verstörte Hunde therapiert werden. Jeder Mensch versteht, dass diese Tiere zu Beißern oder Möbelzerstörern werden, wenn man sie als Welpen nicht sozialisiert, wenn man sie schlägt oder ihnen nicht genügend vernünftige Beschäftigung bietet. Alle plädieren dafür, diese Tiere nicht einfach im Tierheimzwinger wegzusperren oder sie gar einzuschläfern, denn die Ursachen ihres Fehlverhaltens liegen, so die allgemeine Einsicht, in schlechter oder fehlender Erziehung oder brutaler Behandlung in der Vergangenheit. Man hört nie, ein Hund solle einfach totgespritzt werden mit der Begründung, andere geschlagene Hunde würden ja schließlich auch nicht zum Angstbeißer, und wer einmal gefährlich sei, gehöre gefälligst auf Dauer weggesperrt und verdiene keine Chance auf Resozialisierung.
Und als es zu tödlichen Angriffen durch trainierte Kampfhunde gab, fand der weitaus überwiegende Teil der Gesellschaft es wesentlich vernünftiger, die Halter zu kontrollieren, als einfach irgendwelche Rassen zu verbieten.
Ja, was Hunde angeht, ist unsere Gesellschaft so verständnisvoll und vernünftig. Da ist Ursachenforschung geradezu Volkssport. Nur auf die eigenen Artgenossen mag mancher diese Erkenntnisse ums Verrecken nicht anwenden ...