|
Re: Tanz der Brautleute
wobei man sagen muss, dass, seitdem es schriftsprachen gibt, diese bewusst oder unbewusst die gesprochene sprache beeinflussen - und umgekehrt. über die jahrhunderte sprachentwicklung hinweg entsteht so ein konglomerat aus gesprochenem und geschriebenem deutsch.
"in keinster weise", "einzigste", usw. bezeichne ich - der ich kein sprachwissenschaftler bin, aber durch meine mutter (s.o.) sehr sprachinteressiert - als "kursivsprache". in der schriftsprache hat es sich eingebürgert, die worte, die man hervorheben will, kursiv, fett o.ä. zu drucken. da diese stilmittel in der gesprochenen sprache nicht zur verfügung stehen - man kann nun mal nicht kursiv sprechen, so schön das wäre - muss in diesem fall der deutsche sprecher zu anderen mitteln greifen. schreien geht nicht. gaaanz langsam sprechen würde auch komisch wirken. was liegt da näher, auch aus gründen der zeitersparnis, einen zusätzlichen konsonanten - in diesem fall das "s", dass eine gradabstufung andeutet - in diese adjektive oder (indefinit-)pronomina einzufügen... klar klingt es für die meisten ohren schrecklich - für meine ja auch. aber je nach tagesform kann ich doch gnädig darüber hinweg sehen. auch wenn solche kleinen veränderungen an gesprochenen wörtern eher lästig sind - im großen und ganzen kommen und gehen sie von generation zu generation, und von generation zu generation entwickelt sich die sprache weiter. manchmal entwickelt sie sich natürlich auch zurück. wer hätte z.b. daran gedacht, dass das wort "geil" im 20. jahrhundert wieder die gleiche bedeutung haben würde wie im mittelhochdeutschen?! :o) 2-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.08.09 17:19. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|