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Re: Beatclub - fast unglaubliche Neuigkeit
"Gastronomen wollen "Beat-Club" von Radio Bremen auferstehen lassen"
BREMEN. Musik hatte in ihren besten Zeiten etwas mit Untergrund zu tun. Subversives im Souterrain. Der Brilltunnel wäre ein idealer Ort dafür, meinen die Ideengeber von Radio Bremen. Sie beschwören die goldenen Beat-Club-Zeiten herauf und haben damit bei der Baubehörde offenbar Begeisterung geweckt. "Wir führen Gespräche mit zwei Gastronomen und sind nah an einer Lösung", sagt City-Chefplaner Günther Krukemeier. Der Tunnel wird geschlossen - so hatte es die Behörde vor Monaten angekündigt, und dabei wird es auch bleiben. "Die Querung unter der Kreuzung wird kaum noch genutzt, die Leute gehen oberirdisch", erklärt Krukemeier. Gleichzeitig spricht er der 850 Quadratmeter großen Fläche aber Potenzial zu: "Es ist ja alles da, Wasser, Strom, die ganze Infrastruktur." Trotzdem müssten die Investoren noch viel Geld in den Innenausbau investieren, soll der Traum von einem Musikclub Wirklichkeit werden. "Wir stellen nur den Raum zur Verfügung - gegen Pacht, Miete oder eine Abgeltungszahlung", sagt Krukemeier. Mit dem "Beat-Club" hatte Radio Bremen in den Jahren zwischen 1965 und 1972 international für Furore gesorgt. Die Musiksendung richtete sich gezielt an Jugendliche und war in dieser Ausrichtung einmalig. Für die Entwicklung von Rock und Pop gilt der "Beat-Club" als entscheidender Impulsgeber, was damals aber nicht nur auf Begeisterung stieß. Die älteren Semester empörten sich; aus ihrer Sicht handelte es sich bei den Auftritten um wilde Darstellungen moralisch und sittlich entfesselter Musiker. Viele der solchermaßen beargwöhnten Bands begannen eine Weltkarriere und hoben sich erfolgreich über ihre Kritiker hinweg. The Who, Beach Boys, Bee Gees, Status Quo, Bob Dylan, Jimi Hendrix, Deep Purple oder Cat Stevens - sie alle waren zu Gast in Bremen und machten den "Beat-Club" berühmt. Die Zeit ist unvergessen, auch bei Bürgermeister Jens Böhrnsen. Er hatte vorgeschlagen, die reichlich vorhandenen Überreste des Clubs, die im Lager von Radio Bremen aufbewahrt werden, in einem möglichst lebendigen Rahmen auszustellen. Jetzt könnte diese Idee Schwung bekommen. Ein Club allein, und dann auch noch einer, der möglicherweise nur die alten Hits spielt - das kann es aus Sicht der Behörde aber nicht sein. Krukemeier: "Da brauchen wir sicher eine andere Bandbreite." Denkbar wäre, den Club tageweise zu einer Diskothek zu erweitern. "Der Standort so nah an der Schlachte ist ideal." Am 4. Dezember wird die Baudeputation von der Verwaltung über die Tunnelpläne informiert. Quelle Weser Kurier, 20.11.08 In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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