Ich muss noch hinzufügen: In den Siebziger Jahren erfand Ian Kennedy Martin, der mit der Kreation der legendären Cop-Serie "The Sweeney - Die Füchse" britische Fernsehgeschichte schrieb, eine Polizeiserie, die in ihrer Machart sehr an die "Task Force Police" herankam, aber doch anders war:

Die Rede ist von "Juliet Bravo". Das ist das Funkrufzeichen für die Leiterin eines Polizeireviers in einer Kleinstadt im Nordwesten Englands.

Neu bei "Juliet Bravo" war, dass hier die "Männerdomäne" des krimihelden in England demontiert wird und erstmals eine weibliche Hauptperson in einer krimiserie eingeführt wird. Wie später Helen Mirren in der legendären "Heißer Verdacht" Serie muss auch Inspector Jane Darbley mit dem Vorurteil kämpfen, dass Frauen in der Polizei ausschließlich als Verkehrspolizisten oder Schülerlotsen dienen oder allenfalls den Chefinspektoren den Kaffee bzw. Tee bringen sollten.

"Juliet Bravo" besticht durch eine ebenso zündende Titelmusik, großartig gespielte Charaktere, einer sehr starken weiblichen Hauptrolle und Geschichten, die sich mit Kleinkriminellen ebenso wie mit großen Gangstern befassen, aber auch den sozialkritischen Aspekt enthalten und das Leben in einer englischen Kleinstadt der 70er / 80er Jahre realistisch darstellen. Nachdem ich die erste Staffel gesehen hatte (ich habe sie auf Risiko in England bestellt, da die Serie leider nie in deutschland zu sehen war), wurde ich zum Fan und habe inzwischen alle bis auf die sechste und letzte Staffel. Diese wird Ende September in England als Box erscheinen und ist so gut wie gekauft.

"Juliet Bravo" gehört für mich zu den allerbesten und zu Unrecht verkannten englischen Polizeiserien und ist ein echtes Highlight britischen Serienschaffens.

Der Lonewolf Pete