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Doppelkopie von Originalfilm und Titelfilm
Nun: Bei dem 1973 von der und für die DDR hergestellte Titelvorspann wurde technisch so vorgegenagen, wie man stets bis Ende der 8Oer Jahre vorging: - Auf einer schwarzbeschichtenen Folie wurde die für den Vospann nötigen Titel herausgeätzt, sodass die Stellen der Buchstaben transparent wurden. - Diese mit den nun erkannbaren Buchstaben versehenen Folien wurden auf einen Leuchttisch gespannt (Leuchttisch=Fläche aus weißer Plexiglasplatte mit darunter angebrachten Leuchtröhren) und durchstrahlt. - Eine 16mm-Filmkamera, die sich exakt parallel in vertikaler Lage über dem Leuchttisch befand, hat die Schriftfolie abgefilmt. Durch die stark durchleuchteten transparenten und durch die Plexiglasplatte weiß erschienenen Flächen (Buchstaben) wurden die schwarzen Tonwerte der Folie zusätzlich verdunkelt, was bedeutet, dass der Film allein das Schriftbild wiedergibt ohne Störfelder. - Der fertige Titelfilm wird nun mit dem Originalfilm (hier "Aschenbrödel...") zusammenkopiert, sodass eine Positivkopie beider Filme resultiert, die sendefähig ist. - Erkennbar ist diese Vorgehensweise (bei "Aschenbrödel...") daran, dass während des Standbildes des Originalfilms immer wieder Kratzer und Schrammen durchs Bild laufen, die aber, wie wir jetzt wissen, vom Titelfilm stammen. - Bei allen eingekauften Serien (Columbo, Einsatz in Manhatten, Die Straßen von San Francisco, Die Zwei, Dallas, etc., etc.) ist dieser "Effekt" eben durch die Doppelkopie sichtbar. Nach diesem techn. Ausflug, den Ihr Euch bitte einprägen sollt, zurück zur Restaurierung "Aschenbrödels": Der Westdt. Rundfunk Köln hat vor ca. drei Jahren den Film für die alljährliche Ausstrahlung überarbeitet. Leider, leider Gotts wurde der gute alte Vorpann durch einen videoanimierten solchen mit einer falschen Schrift, nämlich die "Neue Hammer Unicial", die dem alten Schriftbild zwar ähnelt, aber nie erreicht, ersetzt. Das Standbild der tschech. Kopie wurde videotechnisch erzeugt, was einen sterilen, unnatürlichen, unpassenden, kalten Eindruck ausübt. Ich hoffe daher sehr, dass bei der neuen DVD-Ausgabe der alte Original-DDR-Vorspann erhalten geblieben ist.
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