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Re: WDR-Vorabendkrimiserien der 60er und 70er Jahre
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> Und in den sechziger, aber auch noch in den > siebziger Jahren gab es nicht den heutigen > Lokalpatriotismus, der dafür sorgt, dass > eifersüchtig darüber gewacht wird, dass das > Gebührengeld möglichst nur im geographischen > Zuständigkeitsbereich der jeweiligen Anstalt > ausgegeben wird und man am besten auch noch dessen > landschaftliche Schönheiten wirkungsvoll ins Bild > rückt (außer natürlich, deutsche Ermittler > erobern mal wieder ganz Europa oder es geht um > Wohlfühlkino, das dann auf einem irischen Gestüt > spielt oder einem anderen, für > Degeto-Schmonzetten und ähnliche Groschenromane > üblichen Ort). > > Heute ist das ja alles > so weitgehend austauschbar wie man allüberall nur > noch glattgebügeltes Einheitshochdeutsch hört. Das ist so was von wahr. Ich kann das gegenwärtige, völlige phantasielose Fernsehprogramm kaum noch ernst nehmen. Die Deutschen haben diesen lächerlichen missionarischen Drang, der auch in diesem Fernsehprogramm zum Ausdruck kommt. Deutsche Ermittler ermitteln in ganz Europa und zeigen allen, was eine Harke ist. Deutsche Tierschützer retten Elefanten in Afrika, die Pinguine am Südpol und überhaupt am liebsten die ganze Welt. Wenn man länger darüber nachdenkt, ist das schon nicht mehr komisch. Und die ganzen Pinscher-Lindwurm Schmonzetten, die tatsächlich vorzugsweise auf irischen Gestüten (eine „interessante“ Präferenz der Drehbuchautorinnen) an Cornwalls Küsten oder skandinavischen Seen und Schären spielen, sind nichts mehr als bebilderte Groschenromane bzw. Werbespots der Tourismusindustrie mit Schauspielergesichtern. Es ist wirklich kaum erträglich. Es liegt wohl daran, dass die Drehbuchschreiber und Regisseure nichts zu sagen haben und sich nicht aus ihrer klischeeverzerrten deutschen Wohlfühlblase befreien können. 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.09.21 22:10.
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