snorkfrollein schrieb:
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> Ich habe mich wochenlang total auf die DVD
> gefreut. In den 80ern ist sie irgendwie an mir
> vorbeigegangen, aber aufgrund der Darstellerliste
> war ich mir sicher, dass die Serie ein Knaller
> sein muss. Nun muss ich leider sagen, dass ich sie
> einfach grauenvoll schlecht finde, was nicht an
> den Schauspielern, sondern an der Kulisse und vor
> allem am Drehbuch liegt. Alles spielt sich
> innerhalb des Internats ab (jedenfalls in den
> ersten beiden Folgen - weiter bin ich nicht
> gekommen!), und die Handlung arbeitet am laufenden
> Band "Probleme von Jugendlichen" ab (Liebeskummer,
> Zukunftsangst, Scheidung der Eltern). Die Dialoge
> sind total künstlich und dazu diese furchtbare
> Studio-Atmosphäre...! Gibt's hier noch mehr
> "Überraschte", oder hat die Serie etwas, dass
> sich einem erst später erschließt?

Mir geht es ganz ähnlich. Ich hatte von damals nur noch ganz vage Erinnerungen an die Serie und war sehr gespannt. Um es vorsichtig auszudrücken: Sie ist nicht sehr vorteilhaft gealtert :)

Die ersten 2-3 Folgen sind tatsächlich pures Unfallgucken. Das ist so hölzernes Laientheater, dass es kaum zu ertragen ist. Danach wird es etwas besser und abwechslungsreicher (bin inzwischen bei der dritten von vier DVDs). Vielleicht hatten sich die Darsteller allmählich etwas "warmgespielt".

Das größte Problem ist für mich tatsächlich auch die enge, billig wirkende Kulisse (gedreht in den Studios der Berliner Union Film). Ein Großteil der Handlung spielt sich in der Eingangshalle des Internats ab, die zugleich Pausenhalle, Aula, Aufenthaltsraum, Teeküche und manchmal auch Speisesaal ist. Und die Video-Optik erinnert irgendwie an Familienserien des DDR-Fernsehens. Außenaufnahmen sind eine Seltenheit. Irgendwann gibt es aber tatsächlich mal eine Fußgängerzone und eine U-Bahn-Station zu sehen.

Außerdem tauchen immer wieder ganz plötzlich Figuren auf, die genauso plötzlich wieder verschwinden, z.B. Suzanne v. Borsody als junge Studienrätin, die von einem Schüler (Maximilian Wigger) schamlos angeflirtet wird. Oder ein Lehrer, der vor versammelter Klasse verkündet, dass er trockener Alkoholiker ist.

Oliver Rohrbeck, Oliver Korittke und vor allem Andreas Fröhlich haben ein erstaunlich hohes Nerv-Potenzial. Timmo Niesner als Zauberlehrling "Hokus Lokus" eigentlich auch, aber der ist noch klein, der darf das :) Am erträglichsten sind noch Tini Plate als Irmgard und Bernd Riedel als Benni. Erstaunt war ich, dass Rüdiger Kirschstein den neuen Direktor spielt. Wobei diese Figur auch ziemlich unausgegoren ist. Volker Eckstein und Gernot Endemann sind als Lehrer auch nicht besonders glaubwürdig. Ganz witzig ist das Wiedersehen mit Klaus Herm, Dirk Galuba, Karin Baal, Mona Seefried, Wichart von Roell und Knallcharge Heinz-Werner Kraehkamp.

Unterm Strich kann ich jetzt ganz gut nachvollziehen, warum das ZDF die Serie im Archiv verschimmeln ließ. Aber dafür ist die Bildqualität dann doch erstaunlich gut! :)

Übrigens: In einigen Folgen spielt eine gewisse Sandra von Schmeling als Elisabeth mit. Deren Gesicht kam mir bekannt vor, aber ich weiß nicht, woher. Im Netz findet man fast nichts über sie. Ist sie vielleicht später unter einem anderen Namen bekannt geworden?



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.19 15:46.