Ich habe jetzt grade mal die Hälfte der Serie durch und obwohl ich anfangs skeptisch war und dachte, die Serie sei lediglich ein dialoglastiges Vehikel für John Payne, muss ich sagen, dass ich beeindruckt bin. John Payne mimt den als "Sixshooter" im Westen geachteten und gefürchteten Drifter Vint Bonner, der rastlos durch die Lande zieht, immer in neue Abenteuer verwickelt wird. Dabei gibt es sowohl dramatische Abenteuer als auch humorige Episoden, in denen John Payne aber die gesamte Palette seines schauspielerischen Könnens zeigen darf. Die Mimik ist bisweilen overacted, aber das war wohl beabsichtigt. Die humorigen geschichten haben einige brilliante Wortgefechte aufzuweisen, vor allem dann, wenn Bonner sich künstlich aufregt, weil er wieder mal unfreiwillig in irgendeinen Schlamassel geraten ist, den er hilfesuchenden Bürgern zu verdanken hat.

Die Serie hat eigentlich alles, was man erwartet - Gunfights, Faustkämpfe, Dramatik, Spannung, sehr gute Atmosphäre, ein schönes Thema und einen einsamen Helden, dem man sogar eine besondere Waffe gegeben hat. Sixgun Bonner tötet nur, wenn es nicht anders geht, und manchmal benutzt er seinen 45er auch auf größere Distanz, dazu kann er einen verlängerten Gewehrlauf aufschrauben und einen Gewehrkoleben, die Waffe als zu einem (tatsächlich existierenden) Coltgewehr umfunktionieren.

Einziges Manko bisher - einige der Gaststars wie beispielsweise John Larch oder William Fawcett tauchen zu oft in verschiedenen Rollen auf. Da hätte man mehr Stars verpflichten können. Ansonsten machen die Episoden wirklich Spaß, und auch die humorigen haben einen köstlichen Humor bisweilen, der nicht so aufgesetzt wirkt wie beispielsweise bei Bonanza, Rauchende Colts oder späteren Sitcoms.

Sehr gute Drehbücher sorgen dafür, dass die Serie dem Hollywood-Haudegen John Payne, der mit seinem Namen für Heimkino herhielt, gerecht wird. Mir gefällts. Ganz klare Kaufempfehlung von mir. Die Serie lief aber leider nie in Deutschland, daher ausschließlich englische Originalfassung ohne Untertitel.

Der Lonewolf Pete