Stahlnetz schrieb:
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> Trotzdem würde mich mal interessieren, ob die
> Serie stilistisch mit anderen Produktionen des
> Genres vergleichbar ist oder sie quasi ein Unikat
> in ihrer Machart darstellt. In der Tube sind zwar
> kurze Trailer der drei Staffeln eingestellt, doch
> leider keine Option, um mal 5 oder 10 Minuten
> einer Folge am Stück zu sehen. Soetwas ist für
> mich stets aufschlußreicher, als irgendwelche aus
> dem Kontext gerissenen Szenen.

Ich kannte die Serie bisher überhaupt nicht, bin bei Amazon drüber gestolpert und habe die 1. Staffel einfach mal blind geordert.

Die meisten Folgen beginnen mit einer kurzen Szene, in der jeweils ein Geschädigter ins Kommissariat kommt und dem Kriminalrat (Herbert Steinmetz) schildert, mit welcher Masche er betrogen wurde. Dann folgt eine Besonderheit: Ein (realer) Professor führt ca. eine Minute lang mit ziemlich hochgestochenen Worten ins jeweilige Thema ein (Anlagebetrug, Schmuggel, dubiose Kaffeefahrten etc.). Es handelt sich dabei um Prof. Tiedemann von der Uni Freiburg.

[www2.jura.uni-freiburg.de]

Nach dieser Einführung beginnt die eigentliche Handlung, d.h. die Vorgeschichte zu dem, was der Geschädigte in der Anfangsszene im Kommissariat aussagt. Am Ende wird z.T. noch mal die Anfangsszene wiederholt, um den Bogen zu schließen.

Stilistisch ist das Ganz relativ unspektulär inszeniert, also ohne große Spannung zu erzeugen. Nicht nur durch die einleitenden Worte des Professors fühlt man sich ein bisschen an "Vorsicht, Falle" erinnert. Ansonsten weht jede Menge Alltagsflair der 70er durch die Serie, mit abwechslungsreichen Drehorten, ähnlich wie z.B. in "Hamburg Transit" oder "St. Pauli Landungsbrücken". Da ich ein Faible für solche Alltagsgeschichten habe, werde ich wohl die nächsten Staffeln auch noch bestellen. Allerdings ist es ein bisschen schade, dass durch die Wiederholung der Anfangsszene und die professorale Einführung wertvolle Zeit für die Handlung verloren geht. Manche Folgen sind auch ein bisschen sehr trocken und theoretisch geraten.

Anscheinend hat die Serie keinen festen Handlungsort. Produziert wurde sie vom Berliner Werbefunk, aber Berlin-Bezüge habe ich bisher nicht entdeckt. In einer Folge, in der es um den Schmuggel von Rindfleisch geht, hat der Kühlwagen ein Essener Kennzeichen.