Die Sendung bot Einblicke in eine vergangene Zeit! Für die frühen 60er Jahre war das wohl eine ganz normale Fernsehsendung, über die damals wohl kaum einer großartig nachgedacht hat.
Aus heutiger Sicht kommt einem einiges merkwürdig vor. Der stille Beginn, ohne Titelmusik, dann die etwas unheimlich wirkende Dunkelheit, die die beiden Gesprächspartner umgab, vor allem aber der hohe Nikotinanteil der Sendung wirkten auf viele Zuschauer des 21. Jahrhunderts vielleicht sogar abstoßend. Doch gerade deshalb finde ich es wichtig, dass solche Schätze gelegentlich aus den hintersten Ecken der Archive hervorgeholt werden.
Im Vergleich zu den heutigen Talkshows empfand ich es als positiv, dass keine Zuschauer anwesend waren. So konnten sich Gast und Gesprächsleiter auf ihr jeweiliges Gegenüber konzentrieren und wurden höchstens durch das Nikotin-Inhalieren abgelenkt. Wobei ich als notorischer Nichtraucher nicht weiß, ob das Rauchen überhaupt vom Gespräch ablenkt. Möglicherweise bietet eine Zigarette sogar Sicherheit, weil man sich an ihr festhalten kann.
Was mir nicht gefiel, war, dass Friedrich Luft meist nur von hinten zu sehen war. Der Grund dafür war sicherlich, dass man den Gast, in diesem Fall Peter Ustinov, stärker hervorheben wollte. Ein Markus Lanz hätte sich das bestimmt nicht gefallen lassen.