|
Re: 16.11.1989: DDR-Zeitungen drucken erstmals Westprogramme ab
Ich bin in Niedersachsen aufgewachsen, ungefähr 150 km Luftlinie vom DDR-Sender auf dem Brocken im Harz. Wir hatten bei DDR 1 auf Kanal 6 einen etwas grobkörnigen, aber stabilen Empfang. DDR 2 auf Kanal 34 kam allerdings nur völlig verrauscht rein und war nur bei Überreichweiten ansehbar.
Man kann wohl davon ausgehen, dass zumindest DDR 1 in großen Teilen von Schleswig-Holstein (+Hamburg), Niedersachsen, Hessen und Franken zu empfangen war, außerdem in kleinen Zipfeln von NRW und Baden-Württemberg - und natürlich in West-Berlin. In den 80ern waren die besseren Markenfernseher mit einem Secam-Ost-Decoder für DDR-Farbempfang ausgerüstet, so z.B. das Loewe-Gerät, das bei uns im Wohnzimmer stand. Auf dem Universum-Fernseher (Quelle-Hausmarke), den ich in meinem Zimmer hatte, konnte ich das DDR-Fernsehen nur in Schwarzweiß sehen. Das war aber nicht so wild, weil dadurch die Grobkörnigkeit nicht so auffiel. Da wir nur 4 Programme empfangen konnten, wurde DDR 1 bei uns durchaus öfter genutzt, u.a. wegen der Sportübertragungen und der Spielfilme. Ich hab mich damals geärgert, dass die Ostprogramme in der HÖRZU ziemlich stiefmütterlich behandelt wurden. Als ich anfing, mir meine Programmzeitschrift selbst zu kaufen, bin ich unter anderem deshalb auf die BILD+FUNK umgestiegen. Ab Januar 1988 durfte man übrigens die BILD+FUNK im Rahmen eines Kulturabkommens ganz offiziell in die DDR verschicken. "Schicken Sie dieses Heft Ihren Lieben in der DDR" stand auf der Titelseite von Heft 3/88. Und auf der Leserbriefseite: Ob das auch für andere Programmzeitschriften galt, weiß ich nicht. Ich vermute mal, dass die Springerpresse nicht in den Osten gelassen wurde ;) 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.11.14 14:49. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|