U56 schrieb:
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> Während meiner Bundeswehrzeit hatte ich die
> Gelegenheit, das DDR-Fernsehen zu begutachten.
> Obwohl wir 160 km von der Grenze entfernt waren,
> war der "Feindsender" bei gutem Wetter
> einigermaßen zu empfangen. Besonders interessant
> war "Der schwarze Kanal", in dem Karl-Eduard von
> Schnitzler regelmäßig die Berichte des
> Westfernsehens kritisierte.


Ach, diese Wessis! (So haben wir West-Berliner vor 1990 die Westdeutschen genannt, zu denen wir ja nicht zählten.) Als geübter Frontstadtbewohner freute man sich einerseits, daß man in Berlin schon vor Einführung des Kommerzfernsehens aus nicht weniger als fünf deutschsprachigen Fernsehprogrammen auswählen konnte. Aber auf "Osten" schaltete man frühestens wieder um 19.59 Uhr um, wenn die "Aktuelle Kamera" nur noch kurze Hinweise aufs Wetter brachte. Und nach dem "alten Film" am Montag (meist aus der NS-Zeit, was man in der DDR diskret verschwieg) schaltete man sofort wieder weg. Sudel-Ede und andere Propagandasendungen (einschließlich der drögen "Nachrichten") tat sich kein Einheimischer, den ich kannte, an.

Um zum Thema 50 Jahre Sendestart des dritten Programms von NDR/RB/SFB zurückzukommen: Zum 25jährigen wurden einige schöne Raritäten aus dem Archiv geholt, auch Shows, Dokumentationen usw. Einige davon habe ich seither nicht mehr gesehen. Wer weiß, ob es die überhaupt noch gibt...