Footage-Material, Faxe, steht in dem genannten Kontext als Oberbegriff für Filmmaterial, welches aus früheren cineastischen Werken entnommen wurde, um es aus Gründen der Kostenersparnis in (damals) aktuelle Serien zu intigrieren. Speziell in den 50er und 60er Jahren wurde dies gerne gemacht, wobei man oftmals auf das große Archiv an B-Movies zurückgriff. So konnte man in Westernserien wie z.B. bei "Cheyenne", "Stories of the Century" oder "Casey Jones" große fulminante Indianerangriffe zeigen, ohne diese selber für teuer Geld neu produzieren zu müssen. Oder etwa Zugentgleisungen und heftige Naturkatastrophen, ebenfalls in den genannten Serien.
Beim "Time Tunnel" stammen z.B. auch zahlreiche Massenszenen der gezeigten Schlachten, die in der Vergangenheit spielen, aus alten Monumentalfilmen. Und bei "Daktari" schnitt man praktisch in jede Folge diverse Szenen mit afrikanischer Flora und Fauna ein, um eben den Eindruck zu suggerieren, die Serie spiele tatsächlich auf dem schwarzen Kontinent. Man müßte eigentlich statt Footage-Material präziser Stock Footage oder Archival Footage sagen, also Archivmaterial im weitesten Sinne. Mit der alten Technik der Rückprojektion, dem Vorgänger der Blue- bzw. Greenbox, hat es also nichts zu tun.
Gruß
Stahlnetz
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann