Kohlesurfer, es sind alle Episoden aus dem Episodenführer von fernsehserien.de drauf. Ich denke, du könntest die Folge meinen: "Hilfe, ich bin erwachsen." Ich hab mir die Box gekauft, aber diese Folge speziell noch nicht gesehen. Berichte dir dann aber, wenn es soweit ist.

Mein allgemeiner Eindruck: Viele Folgen sind wirklich so absurd und surreal, wie ich sie in Erinnerung hatte. Die erste Folge ist noch komplett komisch, mehr wie ein extrem merkwürdiges Theaterstück und mit anschließender Diskussion mit Kindern, auch ganz ohne Vorspann. Apropos: Es gibt nur den neuen Vorspann mit dem Ball; was zwar etwas schade ist, da ich den alten mit dem Papierflieger auch ganz gern drauf gehabt hätte; aber objektiv gesehen ist der neue besser, also nicht so schlimm.

Zur Bildqualität: Ich finde sie okay (auf meinem alten Röhrenfernseher); also ich hatte mich auf alles eingestellt, weil es doch hieß, die Kopien wäre alle vernichtet und dachte, das wären vielleicht aus so Uraltprivataufnahmen zusammengestöpselt, dem ist aber nicht so (auf jeden Fall sieht es nicht so aus, auch kein ZDF-Logo).

Also speziell war mir ja die Folge "Anna und ihr Hund" in Erinnerung mit dieser fürchterlichen Hundemaske im riesigen Park, die mich damals total erschreckt hatte. Ist auch jetzt noch unheimlich, ich kann meine Reaktion von damals gut nachvollziehen. Und die Kindernebendarsteller spielen auch fast alle schauerlich schlecht, aber kein Wunder bei diesen gestelzten Texten.
Übrigens heißt der Hund nicht Purzel wie im epguide, sondern Tanja so wie die kindliche Hauptdarstellerin, die sich dann dauern anhören musste: Tanja ist tot… was man sich dabei wohl gedacht hat…

„Meine Eltern sind weg" kommt mit schaurigsten Geisterbahnbildern daher, wo unter anderem dann die verschwundene Familie als Skelette und gefangen in einem Spinnennetz auftaucht oder plötzlich sieht sie die Protagonistin in den Spiegeln eines Spiegellabyrinths, welche dann zerbrechen und stattdessen sieht man irre lachende Clowns - hätte auch aus Kings "Es" stammen können, statt aus einer Serie für Vorschulkinder... Zum Glück hatte ich diese Folge damals wohl nicht gesehen (oder komplett verdrängt).

Die späteren Folgen sind dann etwas zugänglicher, aber „Oma, ich komme um Zwölf Uhr Zehn“ ist auch noch richtig krass: Junge fährt alleine mit dem Zug zu seiner Oma und schon in der wirklichen Welt sind in den Nebenabteilen eigenartige Gestalten wie so Nonnen mit einem kleinen Mädchen oder ein riesiger Hund. Und als sie dann durch den gefürchteten Tunnel fahren, verwandeln sich auch seine Mitfahrer plötzlich: Die Brille des Mannes gegenüber wirkt abwechselnd weiß und schwarz; die Frau wird eine Hexe mit Warze, die ihm einen Apfel anbieten will; als er dann rausrennt, wirken die Nonnen auch irgendwie wie aus so einem Horrorfilm und der Hund hat natürlich rotglühende Augen, alles untermalt von dissonanter Musik („There will be blood“ lässt grüßen).

Ist natürlich trotzdem, oder vielmehr gerade deswegen, recht faszinierend und interessant anzuschauen – als nostalgischer Rückblick. Viele Folgen würde ich Kindern heute aber nicht mehr zeigen.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.05.11 21:24.