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ZDF Kinderserien der 60er "Till, der Junge...", "Alles dreht sich um Michael", "Thommy Tulpe"
Hallo Forum, ich hoffe dies ist kein Ladenhüter, aber die Alfred Greven TV- Serien der 60er und 70er Jahre (sonntags im ZDF gesendet) gibt es jetzt sehr preiswert als DVD- Edition im Netz.
Im Forum wurde ja schon auf die Veröffentlichung im Jahre 2008 verwiesen. Ich habe mir nur die Serien "Till, der Junge von Nebenan", "Alles dreht sich um Michael", "Thommy Tulpe" und "Doppelgänger" gekauft. "Alles dreht sich um Michael" (ZDF, 1968, 8 Folgen). Diese Reihe kann ich nur empfehlen! Michael verbringt einige Monate als "Plegesohn" bei der Familie Wuttig, die an einer Schleuse lebt und arbeitet. Die Serie ist handwerklich sehr gut gemacht und die Kinder spielen sehr überzeugend! Insbesondere der Hauptdarsteller Michael Nowka (Michael), der später dem Metier teilweise treu geblieben ist, ist ein absoluter Sympathieträger! Auch der Vorspann und die Musik gefallen mir gut. Unabhängig von den kindgerechten Drehbüchern macht das Zuschauen einfach Spaß, wenn man selber positive Erinnerungen an diese Zeit hat. Mein absoluter Favorit! "Till, der Junge von Nebenan" (ZDF 1967/ 1968, 13 Folgen) wird für viele spannender sein. Till zieht mit seinen Eltern in einen neuen Stadtteil. Die Folgen sind abwechslungsreich gestaltet und spielen, wie alle Serien in Berlin - Spandau. Allerdings empfinde ich Hans-Joachim Bohm (Till Hauser) als ein bisschen zu brav und passiv. Er spielt seinen Part aber sehr souverän. Im Vordergrund steht hier das "Vater- Sohn" Verhältnis und die Clique des "Lackaffen" (Ilja Richter). "Thommy Tulpe" (ZDF, 1970- 13 Folgen) verfügt wieder über abwechslungsreiche Drehbücher. Thommy baut sich als cleverer Geschäftsmann mit seinen Freunden ein kleines Fuhrunternehmen auf. Allerdings bemängele ich hier einige schlechte Kameraeinstellungen und das Agieren der Hauptperson (Stefan Slowik) der manchmal seinen Text zu überschwänglich herausprustet, was sehr unprofessionell wirkt. Auch sein starker s- Fehler verwundert und wäre heute im Fernsehen unvorstellbar. In einigen Folgen singt er Popsongs, was ganz sympathisch herüberkommt. Die anderen Kinder sind manchmal ebenfalls nicht gerade Textsicher. Die Texte sind zugegebener Maßen aber auch anspruchsvoller als in den Serien davor. Die Folge "Der Protest" ist ziemlich lachhaft, weil man hier versuchte den Zeitgeist der "68er" im Drehbuch anzusprechen, was aber so in einer "braven" Kindersendung nicht funktionieren konnte. Andere Folgen wirken da viel authentischer. "Doppelgängänger" (ZDF 1971, Farbe) Auch hier agieren die Hauptpersonen (Die Zwillinge Manuel Kanseas und Angelo Kanseas) sehr wild und für meinen Geschmack ein wenig zu "rotzig", was nicht gerade professionell wirkt. Mit denen wäre ich als Kind nicht gerne befreundet gewesen. Allerdings habe ich die Staffel noch nicht zu Ende geschaut und die späteren Folgen sollen schauspielerisch auch besser sein. Bei jeder DVD- Box wurde u.a. ein Interview mit den damaligen Hauptdarstellern als Bonus hinzugefügt. Zusammenfassend habe ich den Kauf nicht bereut und kann die s/w- Produktionen sehr empfehlen, da mir bei allen Serien einige Folgen viel Spaß bereitet haben. Die Erwachsenden wirken für mich nicht zu autoritär (von den Lehrern abgesehen) und die Kinder (Mädchen wie Jungen) sind teilweise recht pfiffig. Den oft beschworenen "Mief" der 60er Jahre habe ich hier nicht gespürt. Über den Inhalt der Episoden kann man sich auf den einschlägigen Seiten (z.B. [www.fernsehserien.de]) informieren. Viele Grüße
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