Stahlnetz schrieb:
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> Mit diesem Thread hat Logan5 praktisch in ein
> riesiges Wespennest gestochen, denn das scheinbar
> "harmlose" Thema der TV-Unterhaltung ist in
> Wirklichkeit viel umfassender, als es auf den
> vordergründigen Blick scheinen mag. Damit werden
> inzwischen derart weitläufige Bereiche tangiert,
> an die der durchschnittliche Zuschauer im Traum
> nicht denkt... und vor allem auch gar nicht denken
> soll...
>

Das Problem liegt vor allen Dingen darin, dass dem Fernsehn als Massenmedium, gerade in unserem Kommunikationszeitalter, eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zukommt, die von den meisten Leuten in ihrer Tragweite nicht gesehen wird.

Da gibt es auf der einen Seite ein Medium, das in der Lage ist, Informationen gezielt zu verfälschen oder bestimmte Infos bewusst vorzuenthalten, Meinungen zu machen, zu manipulieren und den unbedarften Zuschauer zu konditionieren. Auf der anderen Seite wird dieses Medium von den wenigsten Leuten ernst genommen und wenn man sich über bestimmte Formate beschwert, heißt es:"Ist doch nur Fernsehn".

Dass der Zuschauer in der heutigen Medienlandschaft nur noch als Schaf in der Herde für die ganze Konsum- und Werbemaschinerie fungiert, ist den meisten nicht klar. Dass man immer mehr entmündigt wird und einem immer weniger Inhalte präsentiert werden, die über einen gewissen kognitiven oder ästhetischen Wert verfügen, scheint den Wenigsten aufzufallen.

Wo Phantasie und Vielfalt nahezu komplett ausgeklammert oder zumindest innerhalb starker Grenzen gehalten werden und die Konzentration nahezu ausschließlich auf der aktuellen Gegenwart und ihren simpelsten Alltäglichkeiten liegt, gehen kritisches Denken und Individualität allmählich den Bach runter.

Und genau solche Zuschauer will man doch heute. Man will Leute, die einschalten, um sich Mist verkaufen zu lassen, den sie nicht brauchen. Als Science Fiction - Fan kommt mir dieses Muster durchaus bekannt vor, denn es gibt genügend Autoren, die gegen solche gesellschaftliche Tendenzen angeschrieben haben und vor einigen Jahren gab es auch in Kino und Fernsehn noch ausreichend Produktionen mit solchen Stoffen. Ist doch seltsam, dass Sachen, die für einen gewissen kritischen Blick sensibilisieren wollen, immer mehr von der Bildfläche verschwinden und wir es statt dessen mit immer mehr Belanglosigkeiten zu tun haben.