Wir haben in Deutschland was die Länge der Werbung angeht wirklich noch Glück. Hier sind nicht mehr als 12 Minuten Werbung pro Stunde erlaubt (dazu kommen aber noch Trailer, d.h. Hinweise aufs eigene Programm), und die Anzahl der erlaubten Unterbrechungen richtig sich nach der Länge eines Films oder einer Serienfolge.
In den USA gibt es eine solche Regel nicht. Dort gab es bisher noch so eine ungeschriebene Übereinkunft, dass nicht mehr als 15 Minuten Werbung pro Stunde gesendet werden. Diese Grenze haben die Sender NBC und ABC vergangenes Jahr zum ersten Mal überschritten.
Man kann das prima sehen, wenn man sich mal eine aktuelle Serienfolge aufnimmt und die Netto-Zeit ansieht. Eine Serienfolge auf einem Einstundensendeplatz ist i.d.R. 41 Minuten lang, auf einem Halbstundensendeplatz in Einzelfällen sogar knapp unter 20. (Beispiel: Will & Grace. Vgl.: Frühe Cheers-Folgen aus den 80er Jahren waren noch 24 bis 25 Minuten lang).
Dafür, und man glaubt es kaum, nervt die Werbung dort weniger als bei uns. Denn in den USA wird an dramaturgisch sinnvollen Stellen unterbrochen, die Szenen sogar extra für die Werbepausen bereits bei der Produktion sanft abgeblendet. Diese Stellen kann bei uns prima ohne Werbung feststellen, immer wenn der Bildschirm dunkel und wieder hell wird. Und die Werbung dann kurz darauf wieder eine Szene lieb- und wahllos rüde und manchmal mitten im Dialog unterbricht.
Aber ich befürchte, sie werden's nie lernen. Deswegen bin ich ja schon froh, wenn die Werbung sofort nach dem Vorspann kommt, da störts noch nicht so...

Alf