Re: Nervende Werbung zur Zeit, Vol. 5
Ich hab jetzt leider keinen Statistiker da, der dir ausrechnen kann wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Meinung der 300 Leute repräsentativ ist. Bei klinischen Studien wird mit p<0,05 gerechnet, das heißt dass die Wahrscheinlichkeit, dass man zufällig an die falschen Leute in der Studie geraten ist und das Ergebnis nicht stimmt kleiner als 5% ist. Aber normalerweise kann man das schon hochrechnen, ob das was man an einer repräsentativen Gruppe erforscht auch so (oder nicht wesentlich anders) in der Gesamtpopulation gültig ist und da gibt es mathematische Berechnungen wie eine Studie gepowert sein muss, also wie viele Probanden man braucht um mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% vorhersagen zu können dass die Aussage der Studie auf alle übertragbar ist. Und wir haben viele Studien mit ca. 300 Probanden oder 300 Probanden pro Gruppe wenn etwas verglichen wird. Je nach Fragestellung können 300 Leute schon repräsentativ sein, und ein Biostatistiker kann dir das auch ausrechnen ob sie das sind.
Ob das bei solchen Studien aber auch angewandt wird weiß ich nicht. Bei klinischen Studien ist es Pflicht und das rechnen normalerweise auch staatliche Statistiker nach.
Ob DU zu den 91% gehörst, die das Produkt einer Freundin/einem Freund empfehlen wird da natürlich auch nicht gesagt.
Aber wenn so ne Firma schon Geld für Umfragen oder Tests ausgibt, um solche Claims notfalls vor Gericht beweisen zu können, dann glaube ich nicht, dass sie dann die Claims für ein anderes Produkt verwenden. Und grad bei Parfums oder Deos spielt ja auch noch das Zusammenwirken mit dem Eigenduft eine Rolle. Wenn das nicht passt heißt es nicht unbedingt dass im Tester was anderes ist.
Ich hatte jetzt mit meiner vorherigen Antwort aber auch keine Aussagen zur Relevanz solcher Zahlen machen wollen, sondern einfach nur darüber woher die Zahlen stammen (können). Also nix Supermarkt an der Kasse.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.15 19:21.