Ich fand den Film insgesamt gut. Er hat natürlich seine Schwächen, insbesondere dramaturgisch. Das Wechselspiel zwischen den Szenen aus der NS-Zeit und der heutigen Handlung überzeugte mich nicht immer. Das wirkte manchmal doch eher störend und oft etwas willkürlich angeordnet.

Trotzdem waren viele Szenen, insbesondere die auf der Rosenstraße selbst spielenden, wirklich hervorragend, mit sehr guten Schauspielerleistungen. (Katja Riemann, die ich bisher noch nie gemocht hatte, fand ich hier zum allererstenmal wirklich klasse, sogar überragend.) Richtig bewegend z. B. die Szenen, wenn oben am Fenster einer der Inhaftierten sich zeigte usw.

Die Qualität des Films auf der Leinwand war bei mir völlig in Ordnung, an Streifen o. ä. kann ich mich nicht erinnern.

Über die historische Genauigkeit gab es ja einen regelrechten Streit zwischen Margarethe von Trotta und einem Historiker, in den Zeitungen war einiges darüber zu lesen. Hauptstreitpunkt war die Szene, in der die von Katja Riemann gespielte Frau sich mit dem Minister (im Film zwar nicht namentlich genannt, aber wohl: Goebbels) einlässt und dass damit (in den Augen des Historikers) die Befreiung der Männer erkauft worden wäre. Das behauptet der Film allerdings an keiner Stelle, der Grund, warum die Männer freikommen, wird an keiner einzigen Stelle im Film genannt.
Ich habe dem, was ich bisher darüber gelesen habe entnommen, dass der Film historisch wohl größtenteils korrekt war, mit natürlich einigen erzählerischen Freiheiten, ganz ohne die es aber wohl einfach nicht geht.
Der tagelange Protest in der Rosenstraße selbst ist historisch eindeutig verbürgt, beim Einzelschicksal der Frauen hat man sich einiges ausgedacht. Mich stört das nicht. Ich fand den Film trotz gewisser Mängel insgesamt wirklich gut.

Viele der Frauen, die damals tatsächlich in der Rosenstraße waren, wollen übrigens auch heute noch anonym bleiben, nicht öffentlich namentlich genannt werden, obwohl sie heute als Heldinnen gelten. Die Angst von damals wirkt wohl bis heute nach.