|
Eva Herman und der NDR streiten weiter
Der Rechtsstreit zwischen dem Norddeutschen Rundfunk und seiner ehemaligen Moderatorin Eva Herman geht in die nächste Runde. Am Dienstag ist auch ein zweiter Gütetermin vor dem Hamburger Arbeitsgericht gescheitert. In dem Prozess geht es um die Kündigung Hermans durch den Sender, nachdem diese sich in umstrittener Weise zur Familienpolitik der Nationalsozialisten geäußert hatte. Im Anschluss an die Verhandlung betonten beide Seiten, dass eine Einigung zurzeit nicht in Sicht sei. Die Positionen lägen noch weit auseinander. In der Kammerverhandlung ging es in erster Linie um die Frage, ob die frühere "Tagesschau"-Sprecherin überhaupt als Arbeitnehmerin oder nicht vielmehr als freie Mitarbeiterin tätig war. Der NDR nimmt den Standpunkt ein, letzteres sei der Fall. Das Arbeitsgericht wäre dann überhaupt nicht zuständig. Dieser Meinung scheint auch das Gericht zu folgen. Der Vorsitzende Richter deutete in der Verhandlung zumindest Zweifel an der Argumentation Hermans an. Denn gegenüber Rentenversicherung und Finanzamt sei diese in der Vergangenheit stets als selbstständige Fernsehjournalistin aufgetreten. Der NDR hatte Eva Herman am 9. September 2007 gefeuert. Volker Herres, Programmdirektor Fernsehen des NDR, sagte dazu, ihre Äußerungen wirkten polarisierend und Gäste hätten ihren Auftritt in der Talkshow "Herman und Tietjen" abgesagt. Eine Entscheidung fällte die Kammer auf Wunsch beider Seiten noch nicht. Bis zum Verkündungstermin am 29. April haben die Parteien noch Gelegenheit, sich außergerichtlich zu einigen. Eva Herman erschien nicht persönlich vor Gericht und ließ sich durch ihren Anwalt vertreten. 08.04.2008 - Jens Dehn/wunschliste.de Quelle: AFP, Focus Online; Bild: NDR/Christoph Isenberg [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|