Harald Schmidt sollte lieber eine reine Kabarettsendung zu Politik und allgemeinen Themen ALLEINE machen, das wäre grossartig. Er hat ja manchmal Dieter-Hildebrand-ähnliche Ideen, ist aber noch schärfer und zynischer! Insofern wäre Schmidt ein absoluter Genuss. Bei der Harald-Schmidt-Show war das ganze "Beiwerk" wie Andrack und Co schlicht und einfach nicht notwendig! Am besten waren meiner Meinung nach schon immer Schmidts Monologe! Bei den Leuten, bei denen Schmidts Humor nicht ankommt, mag es gelinde gesagt manchmal wohl daran liegen, dass sie die Hintergründigkeit seines Humors einfach nicht verstehen!

Pocher hat auch einen sehr ansprechenden Humor, allerdings in ganz anderen Gebieten! Seine genialen Parodien bezogen auf aktuelles "Trashfernsehen" wie Quizshows, Talkshows, aktuelle Werbethemen, etc. zeichnen sich durch seine ironische Beobachtungsgabe aus. Er wird krass unterschätzt, denn nicht das ist niveaulos, was er als Parodie bringt, sondern die dazugehörenden Originale, auf die er sich bezieht! So blöd wie teilweise das "Unterschicht"-Fernsehen sich zur Zeit darstellt, kann es von Pocher gar nicht karrikiert werden. Oder wie soll man solche Sendungen einschätzen, bei denen einfachste Fragen durch Anrufe beantwortet werden sollen und unter Sirenengeheule stundenlang vom Moderator darauf hingewiesen wird, dass JETZT gleich ultimativ zum zwanzigsten Mal die allerallerletzten 60 Sekunden anbrechen, in denen der Kunde (ähh... Zuschauer) anrufen kann. Oder wo die Frage durch eine Blondine, die wie ein Rindvieh in die Kamera glotzt, untermalt wird, die durch Freilegen Ihrer Euter (ähh... Brüste) den notgeilen Zuschauer zum kostenpflichtigen Anrufen animieren soll. Pocher nimmt solche Themen auf und hält dann den ironischen Spiegel vor. Leider wird das von den Leuten, die nur wenig TV schauen oder zu wenig "zappen" oft gar nicht erkannt, WAS er da eigentlich parodiert! Insofern ist er leider ein verkanntes Beobachtungsgenie, der oft völlig zu unrecht als zu primitiv abgelehnt wird!

Beide sollten eigene Sendungen haben mit ihren jeweiligen Zuschauer-Zielgruppen. Die Schnittmenge von Zuschauern, denen beides gefällt, hat dann eben doppelten Genuß ;-))